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Miele investiert 20 Millionen Mark in das neue Küchen-Programm

Warendorf. – Rund 20 Millionen Mark investiert das Familienunternehmen Miele & Cie. in ein neues Küchenmöbelprogramm, das ab Februar 2000 im Fachhandel erhältlich ist. Die Investition sichert langfristig den Standort Warendorf und über 400 Arbeitsplätze in der Küchenmöbel-Produktion.

Maßanfertigungen werden mit dem Miele-Folding-Korpus zum Standard

Warendorf. – Rund 20 Millionen Mark investiert das Familienunternehmen Miele & Cie. in ein neues Küchenmöbelprogramm, das ab Februar 2000 im Fachhandel erhältlich ist. Die Investition sichert langfristig den Standort Warendorf und über 400 Arbeitsplätze in der Küchenmöbel-Produktion.

Mit 11 Millionen Mark entfiel die größte Einzelinvestition auf eine 160 Meter lange Fertigungsstraße für den neuen Miele-Folding-Korpus. Der Korpus bildet gewissermaßen das Herzstück eines Küchenmöbels, das später mit seitlichen Wangen und Fronten verkleidet wird. Die Anlage für die Korpusfertigung ist weltweit einzigartig. Sie wurde in zweijähriger enger Zusammenarbeit mit dem Maschinenhersteller IMA speziell für das Miele-Anforderungsprofil der "Küchenkultur mit System" entwickelt. Für das Warendorfer Küchenwerk bietet die Anlage wesentliche Vorteile: Die Produktivität kann in der Korpusherstellung um rund 30 Prozent gesteigert werden, weil die Fertigungszeiten trotz einer deutlich größeren Fertigungstiefe kürzer sind. Hinzu kommt, daß zur Überwachung der vollautomatischen Produktionsabläufe weniger Mitarbeiter als bisher erforderlich sind. Die Fachkräfte werden an anderer Stelle in der Frontenherstellung eingesetzt.

Der Endverbraucher profitiert in mehrfacher Hinsicht von der neuen Fertigungstechnik: Lieferzeiten reduzieren sich spürbar, und fast alle Kundenwünsche können standardmäßig bearbeitet werden, ohne daß teure Sonderanfertigungen entstehen. Ein Beispiel: Allein bei Unterschränken sind 18 verschiedene Höhen lieferbar. In Kombination mit dem flexiblen Sockelsystem läßt sich das Niveau der einzelnen Arbeitsbereiche zentimetergenau jeder Körpergröße anpassen – ergonomisch sinnvoll und rückenschonend. Die Küchenmöbel sind äußerst stabil verarbeitet und feuchtigkeitsresistent. Miele fertigt bis zu 120 Zentimeter breite Oberschränke, die im Innenraum ohne störende Mittelstege auskommen sowie Großraum-Sockelauszüge mit einer Tragfähigkeit von 60 Kilogramm. Für alle Bestandteile einer Miele-Küche gelten Prüfkriterien, die die Möbelnorm um das Vier- bis Fünffache überschreiten und damit eine hohe Lebensdauer gewährleisten.

Im Gegensatz zur in der Branche üblichen Stapelfertigung (hier werden für wenige Schrank-Standardgrößen die Spanplatten zurechtgeschnitten, zwischengelagert und bei Bedarf "vom Stapel" genommen und zusammengesetzt) entsteht der Miele-Folding-Korpus aus einem sogenannten Endlosstrang, bei dem weniger Holzverschnitt anfällt. In einem der ersten Arbeitsschritte werden die 16 Millimeter starken, beschichteten Spanplatten mit einem Barcode versehen, der alle wichtigen Informationen aus der vorgeschalteten Auftragssachbearbeitung enthält. Hier ist unter anderem schon festgelegt, zu welcher Kommission das Werkstück gehört, welcher Schranktyp daraus entstehen soll, welche individuellen Maße gewünscht sind.

[IMG]miele_investiert2[1].jpg[/IMG]An den nächsten Stationen werden die Spanplatten durch Nuten und Einspritzen von heißem Kunststoff so verbreitet, daß drei der vier späteren Außenkanten der Korpus bereits feuchtigkeitsdicht versiegelt sind. In weiteren Schritten setzt die Maschine vollautomatisch Halter für Einlegeböden und Scharniere, Schienen für Auszüge, bohrt Kanäle für Lichtzuleitungen, fräst Ausschnitte für Halogenlampen und bringt das Komfort-Profil auf, eine Kunststoffkante, die beim fertigen Küchenmöbel das sanfte Schließen von Türen und Auszügen gewährleistet. 95 Prozent aller Korpus-Anbauteile werden auf diese Weise vollautomatisch und auftragsbezogen angebracht.

In einem der letzten Arbeitsschritte wird deutlich, warum Miele den Begriff Folding-Korpus (Falt-Korpus) gewählt hat. Gegenüber den eingespritzten Kunststoffugen erfolgt mit äußerster Präzision ein Gehrungsschnitt. Leim wird in der Gehrung aufgetragen, die Schrankrückwand eingefügt, der Korpus von Hand zusammengefaltet und an der verbleibenden offenen Kante verschweißt. Nach der Endkontrolle erfolgt das Aushärten des Leims binnen weniger Sekunden in einer Hochfrequenzpresse.

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