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EZB hält weiter still

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auch in der gestrigen Sitzung den Leitzins unverändert bei 4,0% belassen und damit wie erwartet den Finanzmärkten weitere Zeit für eine Beruhigung eingeräumt

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auch in der gestrigen Sitzung den Leitzins unverändert bei 4,0% belassen und damit wie erwartet den Finanzmärkten weitere Zeit für eine Beruhigung eingeräumt.
Mit dieser Erwartungshaltung waren schon in den vergangenen zwei Wochen wieder Anlegergelder aus dem sicheren Hafen der Staatsanleihen in die Aktienmärkte zurückgeflossen und hatten zu leichten Anstiegen bei den Kapitalmarktzinsen geführt. Für die EZB ist die aktuelle Situation eine echte Herausforderung, da sie sich einerseits steigenden Inflationsraten in einigen Euroländern gegenüber sieht, andererseits aber ein stark steigender Euro und eine Abschwächung der Konjunktur in einigen Ländern, die bis zuletzt vom Immobilienboom profitiert hatten, das Wachstum in Euroland bremsen könnten. Vor diesem Hintergrund rechnen wir auch für die nächsten Monate mit einer abwartenden Haltung und keiner Veränderung bei den Leitzinsen in Euroland. Das Hauptaugenmerk wird auf der Entwicklung der US-Konjunktur liegen. Dort ist der Schlüssel für die nächsten Zinsbewegungen zu sehen.

Wir gehen davon aus, dass es noch Monate dauern wird, bis die echten Folgen der Korrektur am US-Immobilienmarkt im Konsumverhalten und am Arbeitsmarkt in den USA sichtbar werden. Bis dahin wird die US-Notenbank versuchen, mit so wenig Zinsunterstützung wie möglich die Märkte ruhig zu halten, um bei einer wirklichen Rezessionsgefahr noch Pulver für Zinssenkungen zu haben. Die langfristigen Kapitalmarktzinsen sollten vorerst relativ wenig Spielraum nach oben haben. Mittelfristig ist aber aufgrund der hartnäckigen Inflationstendenzen von einer steileren Zinsstrukturkurve auszugehen. Das heißt, der Risikoaufschlag für lange Zinsbindungen dürfte steigen.

Kunden, die langfristige Kalkulationssicherheit für ihr Finanzierungsvorhaben suchen, sollten daher die aktuell immer noch günstigen Langfristkonditionen nutzen. Besonders 15-jährige Zinsbindungen bieten gute Möglichkeiten, Sicherheit und Flexibilität zu kombinieren, da nach zehn Jahren ein gesetzliches Sonderkündigungsrecht besteht. Viele Banken bieten durch den Einbau von KfW-Mitteln Optimierungsmöglichkeiten für Eigennutzer. Auch die weiterhin günstigen Forwardaufschläge sollten von Anschlussfinanzierern genutzt werden. Diese Forwards würden bei steileren Zinskurven wieder ansteigen und die Absicherung des Verlängerungszinssatzes teurer machen.

Eine Tilgung von 2% ist dabei auf jeden Fall zu empfehlen, um in einem überschaubaren Zeitrahmen entschuldet zu sein. Durch den "Interhyp-Vorfälligkeitsschutz" ist es für Immobilienkäufer jetzt auch möglich, in definierten Härtefällen oder bei Wohnortwechsel jederzeit aus dem Darlehen auszusteigen, ohne eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen zu müssen. Dies ist ein weiterer Grund, die aktuell günstigen Immobilienpreise zu nutzen und vom Mieter zum Eigentümer zu werden.

Die Bestsätze bei Annuitätendarlehen für fünf Jahre liegen derzeit bei 4,44 %, für zehn Jahre bei 4,60 %, für 15 Jahre bei 4,76 % und für 20 Jahre bei 5,06 % effektiv.

Tendenz: kurzfristig: seitwärts

mittelfristig: seitwärts

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