StartArchivSechs Prozent der Wohngebäude heizen mit Solarwärme

Sechs Prozent der Wohngebäude heizen mit Solarwärme

Modernisierungsstau bei Heizungen verlangsamt den Zubau von Solaranlagen / Heizöl diesen Winter teuer wie nie / Belebung des Solarwärmemarktes erwartet

Berlin, Februar 2008. Der Zubau
umweltfreundlicher Solarheizungen hat sich 2007 verlangsamt. Während
die Nachfrage nach Solarstromanlagen im vergangenen Jahr um 30 Prozent
zugenommen hat, konnte das kräftige Vorjahreswachstum bei Solarwärme
(Solarthermie) nicht fortgesetzt werden. Nach Erhebungen des
Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) war der Absatz von
Solarheizungen 2007 rückläufig, die neu installierte Kollektorfläche
sank um 37 Prozent. Rund 94.000 Solarthermieanlagen wurden im
vergangenen Jahr in Deutschland installiert, gegenüber 140.000 Anlagen
in 2006. Insgesamt nutzen hierzulande mit über einer Million Haushalten
sechs Prozent aller Wohngebäude die umweltfreundliche Wärme von der
Sonne für warmes Wasser oder Raumwärme

Carsten Körnig, Geschäftsführer des
BSW-Solar: „Der Modernisierungsstau bei Heizungsanlagen hat auch bei
Solaranlagen zu Zurückhaltung bei Kaufentscheidungen geführt. Dabei
zeigen die Rekordölpreise diesen Winter die dringende Notwendigkeit,
auf alternative Energieformen zur Wärmegewinnung umzusteigen. Mehr als
vier Millionen Heizkessel in Deutschland sind völlig veraltet und
heizen bares Geld durch den Schornstein.“ Neben dem Einbruch der
Binnennachfrage nach Heizkesseln sieht der Bundesverband
Solarwirtschaft den Marktrückgang vor allem in Vorzieheffekten durch
die Mehrwertsteuererhöhung sowie einem Rückgang im Neubaubereich
begründet.

Solarwärme spielt eine wichtige Rolle zum Erreichen
der Ausbauziele für Erneuerbare Energien im Wärmesektor sowie für die
Klimaschutzziele in der Europäischen Union. In ihrem Klima- und
Energieprogramm hat die Bundesregierung daher den Weg eingeschlagen,
erneuerbare Wärmetechnologien stärker auszubauen und dadurch einen
wirksamen Beitrag zur Verringerung des Kohlendioxidausstoßes zu
leisten. Ein regeneratives Wärmegesetz für den Neubau ist für 2009
geplant. Finanzielle Anreize durch das Marktanreizprogramm sowie
verbindliche ordnungsrechtliche Vorgaben sollen dabei zum Erreichen der
Klimaschutzziele beitragen.

„Wir blicken für die
Solarthermiebranche verhalten optimistisch in das Jahr 2008“, sagt
Carsten Körnig. „Zwar besteht aufgrund der Heizkostenexplosion ein
großer Modernisierungsdruck, doch müssen die Rahmenbedingungen stimmen,
damit die vollen Potenziale für Klimaschutz und Heizkostenreduktion
ausgeschöpft werden können.“ Der BSW-Solar bewertet das Wärmegesetz
zwar als einen Schritt in die richtige Richtung, sieht jedoch
dringenden Nachbesserungsbedarf in drei Punkten:

1. Ein gesetzlicher Anspruch auf Solarförderung ist erforderlich.

2.
Es muss sichergestellt werden, dass Investitionen in Erneuerbare
Energien zur Wärmegewinnung bei jedem Neubau zum Standard werden.

3. Strengere Grenzwerte für Abgas-Verluste veralteter Heizkessel müssen festgelegt werden, um deren Austausch zu beschleunigen.

Bereits
seit Jahresbeginn gelten verbesserte Förderkonditionen im
Marktanreizprogramm für Erneuerbare Energien. Für die Installation
einer Solarheizung und die gleichzeitige Umsetzung von
Energieeinsparungsmaßnahmen wird der Eigenheimbesitzer nun doppelt
belohnt: Eine typische Solarheizung mit 15 Quadratmeter-Kollektorfläche
erhält bis zu 3.400 Euro Investitionszuschuss. Wer seine Heizung bis
zum 30. Juni modernisiert, bekommt noch einen zusätzlichen Bonus: 750
Euro gibt es für den Ersatz eines alten Öl- oder Gaskessels bei
gleichzeitigem Einbau einer Solaranlage.

Kostenlose Online-Verbraucherberatung: www.solarfoerderung.de

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