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Unliebsame Mitbewohner

Schimmel bevorzugt feuchte Räume

Arglose Hausbesitzer, so warnt der Verband Privater Bauherren (VPB) teilen sich ihr Heim mit unliebsamen und lästigen Mitbewohnern: Schimmelpilzen, Bakterien, Hefepilzen, Schädlingen und Milben. Im Laufe der Jahrtausende hat sich der Mensch zwar mehr oder weniger an die Störenfriede gewöhnt, lästig – und mitunter auch gesundheitsschädlich – sind sie
dennoch.

Schimmelpilze sind ein klassisches Beispiel für dieses Zusammenleben. Unter den über 100.000 Schimmelpilzarten existieren viele nützliche. Sie beseitigen organische Rückstände, helfen bei der Humusbildung und haben ihren festen Platz im biologischen Kreislauf. Nur die wenigsten Schimmelpilzarten sind wirklich schädlich – einer allerdings fällt sogar als potenzielle biologische Waffe unter das Kriegswaffenkontrollgesetz.

Schimmelpilze können verschiedene schwere Gesundheitsstörungen auslösen, darunter entzündliche Erkrankungen des Organsystems, der Nägel, Haare und Atmungsorgane. Schimmelsporen sind auch für Allergiker gefährlich. Schimmel kann zu Hautreizungen führen, zu grippeähnlichen Beschwerden, zu Erschöpfungszuständen, Schwindel, Gedächtnis- und Sprachstörungen sowie zu Atemwegserkrankungen bis hin zu schwerem Asthma.

Problematisch beim Schimmelbefall sind vor allem die Begleitumstände: Wo Schimmelpilze sich wohl fühlen, da ist es feucht, und im Feuchten gedeihen Bakterien, die wiederum dem Menschen erheblich zusetzen. Neben der Feuchtigkeit benötigen Schimmelpilze zwei weitere Dinge zum Gedeihen: Wärme und Nahrung, vorzugsweise energiereiches organisches Material. In bewohnten Häusern sind Wärme und entsprechendes Nährmaterial vorhanden, die zur Schimmelbildung notwendige hohe Feuchtigkeit fehlt aber meist, zumindest wenn normal geheizt wird. Es reichen allerdings schon geringe Schäden, wie etwa ein kleines Loch im Dach, durch das es hineinregnet, oder ein defek tes Leitungsrohr, das die Wände durchnässt, um das Wachstum des Schimmelpilzes auszulösen. Wichtig zur Vorbeugung sind deshalb die schnelle Beseitigung von Feuchteschäden, die regelmäßige Pflege der Bausubstanz wie auch sorgfältiges Lüften

im Alltag. Hat sich der Schimmel trotzdem eingenistet, warnt der VPB davor, gleich bei den ersten Anzeichen unkontrolliert verschiedene Produkte zur Schimmelentfernung einzusetzen. Viele dieser Mittel können nämlich ihrerseits gesundheitliche Beschwerden bei den Bewohnern hervorrufen.

Bei der Sanierung von Schimmel befallener Räume brauchen die Hausbewohner qualifizierte Hilfe. Zunächst suchen erfahrene Bausachverständige die Feuchtequelle und beseitigen deren Ursache. Anschließend wird das Haus getrocknet. Parallel dazu lassen die Experten die genaue Art des Schimmelpilzes von erfahrenen Innenraumanalytikern analysieren, damit sie wissen, mit welchem der über 100.000 Arten sie es zu tun haben. Danach richtet sich die Sanierungsmethode. In der Regel werden die mit dem Schimmelpilz belasteten Bauteile sorgfältig gereinigt oder sogar komplett ausgetauscht. Wichtig auch: Der Erfolg der Sanierung muss im Laufe der folgenden Monate noch einige Male kontrolliert werden, damit kein Schimmel unentdeckt zurückbleibt.

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