Viele Bauherren nehmen Suche auf die leichte Schulter
Wer ein Eigenheim bauen will, muss über ein baureifes Grundstück verfügen. Dass für Suche und Kauf eines passendes Grundstücks ausreichend Zeit eingeplant wird, sollte selbstverständlich sein. Doch viele Bauherren nehmen den Grundstückskauf auf die leichte Schulter und beschäftigen sich lieber mit der Einrichtung der künftigen vier Wände. Dabei kann schon am Anfang des Bauvorhabens jede Menge schief laufen.
Am Anfang der Suche sollte die Lage stehen. Grundstücke auf dem Land sind zwar billiger, unter Umständen ist der Arbeits- und Schulweg dafür länger und verursacht zusätzliche Kosten. Auch die Dinge des täglichen Bedarfs, also Einkaufsmöglichkeit, Arzt und Angebote für die Kinder sollten gut erreichbar sein. Unter Umständen rechnet sich dann sogar ein teureres Grundstück in der Stadt, vor allem für die Bauherren, die das Haus vielleicht irgendwann einmal wieder verkaufen wollen. Sie profitieren dann von einem höheren Wiederverkaufswert.
Baurechtliche Vorgaben berücksichtigen
Haben die künftigen Hausbesitzer ein Grundstück gefunden, sollten die Details geklärt werden. „Die wichtigsten Informationen sind beim Bauplanungsamt der Kommune erhältlich. Der Bebauungsplan zeigt zum Beispiel, ob es sich um ein reines Wohngebiet oder ein Mischgebiet handelt, welche Baugrenzen existieren, wie viele Geschosse erlaubt sind und vieles mehr“, weiß Hans Dietmar Schneider, Sprecher der Aktion pro Eigenheim. Über Einschränkungen in der Bebaubarkeit informiert das Baulastenverzeichnis der jeweiligen Kommune.
Privatsphäre wahren
Wer will schon, dass ihm der Nachbar beim Frühstück über die Schulter schaut? Auch wenn Bauherren am Grundstück sparen möchten, sollten Sie Grenzabstände und das gewünschte Maß an Privatsphäre berücksichtigen. Am flexibelsten lassen sich Eigenheimträume auf einem rechteckigen Grundstück verwirklichen. Als Richtwert für ein freistehendes, 1,5 geschossiges Einfamilienhaus gelten, je nach Gartengröße, 400 bis 500 Quadratmeter. Für ein zweigeschossiges Reihenhaus sollten 150 bis 300 Quadratmeter eingeplant werden. „Wenn Sie Zweifel haben, ob sich Ihre Bebauungswünsche erfüllen lassen, sollten Sie einen Architekten zu Rate ziehen“, rät Schneider. Wichtig für eventuelle spätere Folgekosten: Ein ebenes Grundstück lässt sich leichter bebauen, als eines am Hang.
Gründlich rechnen
Die Grundstückspreise schwanken je nach Qualität, Nachfrage und Region sehr stark. Es gibt zwei Möglichkeiten, sich einen Preisüberblick zu verschaffen: eine Bodenrichtwertkarte oder schriftliche Auskunft bei einem der unabhängigen Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, die für kreisfreie Städte und Landkreise gebildet wurden, oder auch Preisspiegel, die zum Beispiel von Makler-Vereinigungen herausgegeben werden. Oftmals zeigt aber schon der Vergleich mit kommunalen Grundstücken oder Angeboten in der Nachbarschaft, ob sich der Preis im Rahmen hält. Ebenso eine Rolle für die Kosten spielt, wie weit das Grundstück schon erschlossen ist.
Wichtig: Nicht nur der Grundstückspreis schlägt am Ende zu Buche, sondern auch Notarkosten und Grunderwerbsteuer. Geschlossen wird der Kaufvertrag vor dem Notar. Durch Auflassung und Eintragung in das Grundbuch wird der Eigentumsübergang vollzogen.