Technologiestandort Deutschland in Gefahr?
Symbolische Werksschließung und Demonstration auf dem Gelände der Sulfurcell Solartechnik im Rahmen des bundesweiten Aktionstags „Solar – Made in Germany“
Die Mitarbeiter der Sulfurcell Solartechnik GmbH haben heute aus Protest gegen die radikalen EEG-Kürzungspläne von Bundesumweltminister Norbert Röttgen ihre Arbeit niedergelegt und sich um einen symbolischen Scherbenhaufen aus Solarmodulen versammelt. Die Aktion fand im Rahmen des deutschlandweiten Aktionstages „Solar – Made in Germany“ statt, an dem sich viele der rund 60.000 in der Solarbranche Beschäftigten beteiligt haben, um auf die akute und existentielle Bedrohung der deutschen Solarwirtschaft hinzuweisen.
„Wir hoffen, dass dies ein schlechter Traum bleibt und wir am Ende nicht die Scherben eines kurzfristigen Schwenks der deutschen Energiepolitik zusammenkehren müssen“, so Dr. Nikolaus Meyer, Geschäftsführer und Gründer der Sulfurcell Solartechnik GmbH. „Hochinnovative deutsche Solarunternehmen wie Sulfurcell, die ständig an der Weiterentwicklung neuer Technologien arbeiten, benötigen langfristige Planungssicherheit und einen stabilen Markt. Dazu darf die Solarförderung nicht sprunghaft reduziert werden, sondern sollte in verkraftbaren Jahresschritten zurückgeführt werden.“
Das Bundesumweltministerium schlägt eine Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in Form einer zusätzlichen Kürzung der Einspeisevergütung für neu installierte Solaranlagen um 15 Prozent zum 1. April 2010 vor. Zum 1. Januar 2010 war die Einspeisevergütung bereits um 10 Prozent gekürzt worden und wird regulär zum 1. Januar 2011 erneut um 10 Prozent gekürzt werden. Die Vergütung von Solarstrom würde damit um 35 Prozent innerhalb von nur 12 Monaten gekürzt. Ein derartiger Kahlschlag bei der Solarstromförderung bringt deutschlandweit nicht nur zehntausende Arbeitsplätze in Gefahr. Er gefährdet grundlegend den Standort Deutschland als Technologieführer im Bereich Nachhaltiger Energien.