Besonders Straßenbauer leiden unter tropischen Temperaturen
Die Baubranche leidet derzeit in besonderem Maße unter der extremen Hitze. Einer Umfrage des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg bei seinen Mitgliedsunternehmen zufolge sind vor allem die Straßenbauer von der Witterung betroffen.
Axel Wunschel, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg, sagte, die Hitze mache allen Beschäftigten der Baubranche in diesen Tagen sehr zu schaffen, betroffen seien in besonderem Maße die Straßenbauer. Viele der Bauunternehmen hätten mit einer Verlagerung der Arbeitszeit in die frühen und noch relativ frühen Morgenstunden reagiert. Auch für ausreichend Getränke werde auf den Baustellen gesorgt.
„Hitzebedingte Ausfälle oder Bauverzögerungen“, so Wunschel, „hat es bisher nicht gegeben.“ Auf dem Bau werde voll gearbeitet. Die Firmen würden mit ihren Mitarbeitern alles unternehmen um die Aufträge termin- und qualitätsgerecht abzuwickeln. Das gelte besonders für den Straßenbau, wo die Hitze im Extremfall dazu führen könne, dass bauphysikalische Abbindeprozesse länger dauerten, z. B. der Beton längere Zeit zum Abbinden brauche und auch der Bitumen langsamer erkalte.
Wunschel betonte, dass die Baufirmen derzeit in hohem Maße mit dem Aufarbeiten von liegengeblieben Aufträgen aus dem harten Winter und aus den Konjunkturpaketen beschäftigt seien. Die daraus resultierende derzeit relativ gute Auftragslage sei aber mit der großen Sorge der Unternehmen verbunden, wie sich die Baukonjunktur im 2. Halbjahr 2010 und vor allem im kommenden Jahr gestalte. „Hier sehen wir derzeit noch keine gesicherten Auftragseingänge sowohl der Öffentlichen Hand, aber auch der Wirtschaft“, sagte Wunschel. Die Gefahr für den Bau als nachlaufende Branche von der Wirtschaftskrise erwischt zu werden, sei immer noch sehr groß.