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Sind billige Stromanbieter wirklich günstiger?

Mit dem Begriff „billig“ assoziiert man in der Regel mindere Qualität. Doch da Strom gleich Strom ist, stellt er die Ausnahme von dieser Regel dar. Wer sogenannten Billigstrom wählt, der bekommt dasselbe Produkt wie der Bezieher von konventionellem Strom oder Ökostrom. Alle drei Stromarten werden in nur ein Netz gespeist, aus dem jeder Bundesbürger seine Energie bezieht. Da müssen sich Verbraucher umso mehr fragen, was sich hinter diesem Produkt „Strom“, das mit drei verschiedenen Etikettierungen erhältlich ist, tatsächlich verbirgt

Die Unterschiede zwischen Billigstrom, konventionellem Strom und Ökostrom liegen in der Art der Gewinnung, der Förderung durch die Europäische Union sowie in der Vermarktung. Bevor der Strommarkt Ende der 1990er Jahre geöffnet wurde, bezogen alle Verbraucher den selben Strom von dem einzigen regionalen Stromanbieter. Mittlerweile gibt es auf dem deutschen Strommarkt über 1000 Versorger, die alle um ihren Platz in einer der drei Sparten kämpfen. Die Konkurrenz hat zu Preissenkungen geführt, aber auch zu unzähligen immer neu gestalteten Angebotspaketen.
 Billige Stromanbieter: Nicht immer günstig
Vor allem billige Stromanbieter versuchen mit unterschiedlich langen Vertragslaufzeiten, Neukunden- oder Wechselbonussen, attraktiven Einstiegstarifen, kurzen Kündigungsfristen oder Treueprämien zu locken. Doch da auch der billige Stromanbieter Gewinn machen will, ist sein Angebot oft auf den zweiten Blick nicht mehr ganz so günstig. Zum Beispiel die lange Vertragslaufzeit von nicht selten 24 Monaten ist angesichts der ständigen Preiskämpfe nicht unbedingt zu empfehlen. Wer sich so lange bindet, für den ist der Wechsel zu einem günstigeren Anbieter während der Vertragslaufzeit schwierig. Manche schwarze Schafe finanzieren ihr günstiges Angebot, indem sie von ihren Kunden eine Kaution oder Vorauskasse verlangen. Das bedeutet, dass man in dem Fall als Kunde in Vorleistung tritt, um dann in Zukunft Billigstrom zum vereinbarten günstigen Tarif zu beziehen. Da es in der Vergangenheit vorkam, dass Billig-Anbieter ihre Finanzierung zu sehr auf diese Vorleistungen gründeten und bei zu wenigen Neukunden in Zahlungsnot gerieten, sollten Verbraucher sich über entsprechende Angebote besonders gründlich informieren.Konventioneller Strom und Ökostrom
Billigstrom und konventioneller Strom kommen von Anbietern, die die Energie auf herkömmliche Weise aus Kohle, Gas oder Kernkraft gewinnen. Ökostromanbieter speisen Energie aus regenerativen Quellen in das Netz. Hierzu zählen unter anderem Wind und Wasserkraft sowie die Sonne. Da die Infrastruktur zur Gewinnung dieser Energiearten noch aufgebaut wird, ist die Erzeugung bisher noch teurer als bei konventionellen Verfahren. Weil die Europäische Union den Ökostrom aber durch die EEG-Umlageverordnung finanziell fördert, kann Ökostrom preislich durchaus mit dem konventionellen sowie Billigstrom mithalten. Somit können Verbraucher in jeder der drei Sparten billige Stromanbieter finden.

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