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Eine gute Wärmedämmung spart bares Geld

Heizkosten senken

In den eigenen vier Wänden sollte es immer angenehm warm sein. Gerade im Winter, wenn draußen Minustemperaturen herrschen, kann man es sich so zu Hause gemütlich machen und zur Ruhe kommen. Die gute Stimmung wird allerdings immer häufiger durch hohe Heizkosten vermiest. Unter anderem aufgrund des Erneuerbare-Energien-Gesetzes werden die Gaspreise im kommenden Jahr deutschlandweit deutlich ansteigen. Wie die Verbraucherzentrale Bremen mitteilt, kommen ab 2013 durch die geplanten Strom- und Gaspreiserhöhungen rund 150 Euro Mehrkosten im Jahr auf die Bürger zu.

Fenster sind oft eine energetische Schwachstelle

Verbraucher möchten natürlich möglichst wenig dafür zahlen, dass ihr Heim wohltemperiert ist. Viele versuchen zu einem Gasanbieter zu wechseln, der günstigere Preise anbietet. Aber zusätzlich hilft es auch, einfach weniger Energie zu verbrauchen, um die Heizkosten zu senken. 

Häufig unterschätzt werden dabei die Fenster, die sich oft als energetische Schwachstelle entpuppen. „Über die Fenster gehen rund 15 Prozent Energie verloren. Dabei könnten durch Sanierungen sowohl der Geldbeutel als auch das Klima geschont werden“, sagte Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), dem Verband Wohneigentum. Vor allem ältere Fenster, die nur einfach verglast sind, sorgen meist dafür, dass viel Wärme entweichen kann.

Doch was können Hausbesitzer tun, wenn sie den Verdacht haben, dass ihre Fenster dafür verantwortlich sind, dass viel Energie verloren geht?<br/>

Wer vermutet, dass das Fenster gar undicht ist und die warme Luft so direkt nach draußen geführt wird, kann das ganz einfach überprüfen. Eine Möglichkeit, um undichte Stellen zu finden, ist eine Flamme – zum Beispiel von einem Feuerzeug oder von einer Kerze – langsam am Fensterrahmen entlang zu führen. Wenn die Flamme an einer bestimmten Stelle durch einen Luftzug flackert, kann man davon ausgehen, dass Handlungsbedarf besteht.

Undichte Stellen finden und die Isolierung überprüfen

Ob eine mit der Zeit porös gewordene Dichtung die Ursache für den Luftzug ist, kann dann mithilfe eines Blattes Papier getestet werden. Dafür wird das Blatt zwischen den Rahmen und das Fenster eingeklemmt und anschließend das Fenster geschlossen. Wenn sich dann das Papierstück leicht herausziehen lässt, muss in der Regel eine neue Dichtung her.

Wer hingegen herausfinden möchte, ob die eigenen Fenster nur einfach verglast sind, oder ob doch eine Wärmeschutzverglasung mit zwei oder drei Scheiben eingebaut wurde, kann dies ebenfalls mithilfe eines Feuerzeugs prüfen. Wenn es draußen dunkel ist, wird die Flamme vor die Fensterscheibe gehalten und die Anzahl der Spiegelungen auf dem Glas beobachtet. Zwei Doppel-Flammen – also insgesamt vier Reflexionen – bedeuten meist, dass eine Zweifachverglasung verwendet wurde. <br/>

Auch die Farbe der gespiegelten Flamme spielt eine Rolle. Denn oftmals sind die Zwischenräume mit Edelgasen befüllt, die für eine zusätzliche Isolierung sorgen. „Bei einer modernen Wärmeschutzverglasung ist im Zwischenraum kein Vakuum, sondern Edelgas wie etwa Argon“, meint Andreas Skrypietz, Energieberater bei der Kampagne „Haus sanieren – profitieren“ von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.<br/>

Wenn die gespiegelte Flamme eher rot wirkt, anstatt orange, ist die Fensterscheibe meist zusätzlich isoliert.

Wenn mithilfe dieser Tests deutlich geworden ist, dass viel Wärme durch die Fenster entweicht, sollte man darüber nachdenken, neue Fenster einbauen zu lassen. Da die Fensterpreise günstig sind, und gleichzeitig die Heizkosten immer weiter ansteigen, haben sich neue, gut isolierte Fenster meist schon nach kurzer Zeit amortisiert. Denn Eigenheimbesitzer, die Fenster mit einfachem Isolierglas gegen wärmegedämmte Fenster mit einer Dreifachverglasung austauschen, können so schnell mehrere Hundert Euro im Jahr an Heizkosten sparen.

Fenster erneuern und Wände dämmen

Allerdings sollte beachtet werden, dass auch die modernsten Fenster kaum etwas ausrichten können, wenn trotzdem die Wände schlecht gedämmt sind. Denn sonst entstehen schnell sogenannte „Kältebrücken“, die dann an den abgedichteten Fenstern durch Feuchtigkeit zu erkennen sind. Wenn sich das Wasser am Fensterrahmen sammelt, kann das wiederum zu Schimmelbildung führen, was langfristig für mehr Probleme sorgt, als beispielsweise ein schlecht gedämmtes Fenster.

Deshalb sollte die Erneuerung der Fenster immer gleichzeitig mit einer Dämmung der Wände erfolgen. Denn nur wenn sichergestellt ist, dass das gesamte Haus rundum wärmegedämmt ist, können die Bewohner auch optimal davon profitieren und somit bares Geld sparen.

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