Schäden bald beseitigen lassen!
Dieser Sommer hat es in sich: Nicht nur enorme Hitzerekorde, sondern auch rekordverdächtig große Hagelkörner machen Landwirten, Auto- und auch Hausbesitzern das Leben schwer. Die Hagelstürme, die Ende Juli mancherorts Dächer, Fenster und sogar Wärmedämmverbundsysteme auf Hausfassaden durchschlagen haben, werden sicher nicht die letzten gewesen sein. Wie kann der Hausbesitzer seine Immobilie vor solchen Naturgewalten schützen? Was kann er tun?
Bautechnisch nicht viel, so der Verband Privater Bauherren (VPB), denn Stürme sind Naturereignisse, manche sogar regelrechte Naturkatastrophen. Wann, wo und in welcher Stärke sie losbrechen, lässt sich nur schwer vorhersagen. Allerdings fließen die zunehmend starken Stürme der vergangenen Jahre bereits in die Bauplanungen ein. Die Windlasten für Dächer bei Neubauten etwa wurden erst vor einiger Zeit erhöht, neue Dächer sind also für Starkwinde ausgelegt.
<br/><br/>
Lässt sich auch gegen Hagel etwas tun? Etwa die Fassaden so ausbilden, dass hühnereigroße Hagelkörner keine Chance haben? VPB-Sachverständiger Ulrich Schiffler aus Bremen hält das für unrealistisch und auch für unwirtschaftlich: „Absolut hagelsichere Dacheindeckungen gibt es nicht. Weder Beton- noch Tondachziegel, weder Schiefer noch Faserzement-Wellplatten halten tennisballgroßen Hagelkörnern stand.“
<br/><br/>
Auch Kunststoff-Lichtplatten und –Lichtkuppeln sind nicht in hagelfester Qualität zu haben, ebenso wenig wie Fensterscheiben. „Allenfalls schussfeste Bankverglasungen dürften einem Hagelsturm standhalten, wie wir ihn dieser Tage erlebt haben. Solche Gläser sind aber für den normalen Wohnhausbau ungeeignet, sie sind viel zu schwer, lassen sich nicht zu Wärmeschutzglas verarbeiten – und sie sind für den normalen Bauherrn zu teuer.“
<br/><br/>
Wenn sich der Schaden also nicht vermeiden lässt, wer kommt dafür auf? „Das ist die gute Nachricht: Hagelschäden sind durch jede Standard-Gebäudeversicherung abgedeckt und zwar einschließlich aller Folgeschäden, außer dem Hausrat. Dazu braucht man nicht einmal eine Erweiterung auf sogenannte Elementarschäden“, erläutert Ulrich Schiffler und resümiert: „Es ist also nicht sinnvoll, über die verbundene Wohngebäudeversicherung hinaus noch einmal Geld in die Hand zu nehmen, um sich durch besonders teure Baustoffe oder aufwändige Konstruktionen eine wie auch immer geartete „Hagelsicherheit“ zu erkaufen.“
<br/><br/>
Hausbesitzern, die jetzt Sturm- und Hagelschäden beklagen, rät der Experte, diese möglichst schnell beseitigen zu lassen, sie zumindest abdecken zu lassen, bis die Versicherung den Schaden begutachtet hat. Sie trifft auch eine Obliegenheit, den Schaden gering zu halten. „Regen darf auf keinen Fall in die Konstruktion eindringen, sonst leiden Dämmung und Innenausbau. Damit wird der Schaden größer, die Reparatur langwieriger und komplexer.“