StartBauenBaugenehmigungen im Sinkflug: Wohnungsbaukrise setzt sich fort

Baugenehmigungen im Sinkflug: Wohnungsbaukrise setzt sich fort

Die Baugenehmigungen zeigen sich weiter in ihrem Kurs im Sinkflug, was zum Anhalten der aktuellen Wohnungsbaukrise führt. Experten sehen keine wirkliche Besserung in Sicht.

Baugenehmigungen im Sinkflug: Wohnungsbaukrise setzt sich fort

Die Baukrise in Deutschland hält unerbittlich an, wie die neuesten Zahlen zu den Baugenehmigungen im Februar zeigen. Denn: Die Baugenehmigungen bleiben in ihrem Sinkflug und die Wohnungsbaukrise hält zudem weiter an. Die Statistik des Statistischen Bundesamtes verzeichnet einen deutlichen Rückgang: Nur 18.200 Baugenehmigungen gingen heraus, was einem Rückgang von 18,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Besonders alarmierend ist der Einbruch von 35,1 Prozent im Vergleich zum Februar 2022. Hinter dieser Entwicklung stehen verschiedene Faktoren, darunter die steigenden Kosten für Baumaterialien und Finanzierungskosten, die viele potenzielle Bauherren und Investoren abschrecken.

Experten mit bitterer Prognose

Experten wie Sebastian Dullien vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) sehen bisher keine Anzeichen für eine Trendwende. Das Ziel der Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu schaffen, scheint in dieser Legislaturperiode wohl nicht erreichbar zu sein. Eine Hoffnung auf Besserung besteht erst für das Jahr 2025, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsen senkt und dies Auswirkungen auf die Baunachfrage hat.

Die derzeitige Zinserhöhung der EZB auf das Rekordniveau von 4,5 Prozent hat die Baufinanzierung verteuert. Experten erwarten, dass im Juni die erste Zinssenkung erfolgt. Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), drängt auf rasche Maßnahmen, um die Abwärtsspirale im Wohnungsbau zu durchbrechen.

Die Forderungen sind klar

Er fordert die Bundesländer auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen und die Grunderwerbsteuer zu senken, denn diese Steuer wird von den Bundesländern festgelegt und fiel im vergangenen Jahr zwischen 3,5 Prozent in Bayern und 6,5 Prozent in einigen anderen Bundesländern. Nur so könne bei Baugenehmigungen der Sinkflug durchbrochen, und zudem die Wohnungsbaukrise in andere Bahnen gelenkt werden, heißt es.

Der Rückgang der Baugenehmigungen betraf alle Bereiche: Bei Einfamilienhäusern wurde ein Rückgang von 35,1 Prozent verzeichnet, bei Zweifamilienhäusern waren es 15,4 Prozent und bei Mehrfamilienhäusern sank die Zahl um 21,5 Prozent. Dies verdeutlicht die Tragweite der Wohnungsbaukrise und die dringende Notwendigkeit von Lösungen.

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