StartArchivDicke Luft - nein danke ! - Wieviel K-Wert verträgt der Mensch...

Dicke Luft – nein danke ! – Wieviel K-Wert verträgt der Mensch ?

Da auch in Deutschland heute schon viele neue Häuser extrem dicht sind, spielen Fensterexperten bereits mit dem Gedanken, computergesteuerte Klappen in Fenster einzubauen, die sich bei Bedarf automatisch öffnen, um Frischluft zuzuführen.

Mit immer strengeren Wärmeschutzverordnungen fördert der Gesetzgeber in der Bundesrepublik das Abdichten von Häusern mit Dampfsperren und Isoliermaterial, und damit das "Wohnen in der Käseglocke". Am Ende dieser Entwicklung stünde das Plastikhaus nach amerikanischem Vorbild – was einigen Fertighausherstellern entgegenkäme.

Da auch in Deutschland heute schon viele neue Häuser extrem dicht sind, spielen Fensterexperten bereits mit dem Gedanken, computergesteuerte Klappen in Fenster einzubauen, die sich bei Bedarf automatisch öffnen, um Frischluft zuzuführen. Diese Entwicklungen machen deutlich, daß eine zu dichte Bauweise in eine Sackgasse führt. HONKA ist der Meinung, daß die Gesundheit des Menschen das höchste Gut ist und über allen anderen Überlegungen stehen sollte. Daher setzt diese Firma auch weiterhin auf die massive Blockbauweise, denn sie schafft ein gesundes, ausgeglichenes Raumklima. Nicht kompromißlose Dichtigkeit steht im Vordergrund, sondern die natürliche Atmungsfähigkeit der Blockbalkenwände. Und durch ihre natürliche Wärmedämmung kann der Niedrigenergiehausbaustandart mit jedem HONKA Wohnblockhaus problemlos erfüllt werden.

Wozu eine zu dichte Bauweise führen kann, zeigen Erfahrungen aus Skandinavien. Dort setzte man sich nach der Ölkrise 1973 besonders intensiv mit dem Thema "Wärmedämmung" auseinander. Die Gründe für dieses verstärkte Engagement sind einleuchtend: Die skandinavischen Länder sind vollkommen abhängig von Erdölimporten, da sie – abgesehen von Norwegen – über keine Ölvorkommen verfügen. Zudem sind die Nordwinter extrem lang und bitterkalt. Erfolgreiche Energiesparmaßnahmen wirken sich deswegen finanziell besonders stark aus. Aus dieser Situation heraus entstand eine Bauweise mit dicken, extrem dichten Wänden. Auch bei anderen Bauteilen wie Fenstern und Türen wurde verstärkt auf Dämmung und Dichtigkeit geachtet. Isolierungen und sogenannte "Dampfsperren", also Folien, die die Diffusion von Luftmolekülen und Feuchtigkeit durch die Wände hindurch verhindern, wurden eingebaut. Aus energetischer Sicht waren diese Maßnahmen erfolgreich: Die Hausherren konnten sich über deutlich gesunkene Heizkosten freuen. Bald jedoch machten sich die Nachteile dieser Bauweise bemerkbar: Die Raumluft wurde schnell stickig, die Luftfeuchtigkeit stieg an, Wasserdampf kondensierte an den Dampfsperren. Eine teilweise Abhilfe konnte mit künstlichen Belüftungssystemen und Klimaanlagen geschaffen werden. Daß komplizierte künstliche Lüftungssysteme doch eher als Ergänzung zu modernen konventionellen Heizsystemen zu sehen sind und nur für bestimmte Anwendungsfälle eine sinnvolle Alternative darstellen, liegt dabei auf der Hand – ebenso die Vorteile einer disziplinierten Fensterlüftung, wie es auch neueste Untersuchungen belegen.

Der Nachteil von diesen und anderen aufwendigen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und Luftheizung sind offenkundig: Von den höheren Erstellungs- und Wartungskosten einmal abgesehen, wird zunächst eine Energieeinsparung errechnet, die aber durch den zusätzlichen Stromverbrauch kompensiert wird. Bei der CO2-Bilanz sieht es ähnlich aus, denn in der Regel erfolgt bei diesen Systemen auch die Warmwasserbereitung mit Strom, so daß der Vergleich noch schlechter ausfällt.

Heute, etwa 20 Jahre nach dem Bau, ist in diesen Häusern trotz aufwendiger Belüftungstechnik häufig Schimmelpilz festzustellen. Mediziner führen auch verschiedene Krankenbilder auf die schlechte Raumluft, verursacht durch zu dichte Wandkonstruktionen, zurück. Dazu zählen bronchiale Erkrankungen, Hautallergien, allgemeines Unwohlsein, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen, aber auch Krebserkrankungen aufgrund von Schimmelsporen, in der Raumluft. Die Folgekosten dieser Erkrankungen machen auch die Energiekosteneinsparungen wieder zunichte. Diese negativen Erfahrungen haben in Skandinavien zu heftigen Diskussionen über Sinn und Unsinn von kompromißloser Wärmedämmpolitik geführt. Betroffene Bewohner suchen die Schuld für Ihre heutige schlechte Wohnsituation bei den Planern und Politikern von damals. Eine weitere Verschärfung der deutschen Grenzwerte ist aus gesundheitlichen Gründen unvertretbar – wie diese "Skandinavische Erfahrung" drastisch bewiesen hat. Aus unserer Sicht sollte bei zukünftigen Auflagen der Wärmeschutzverordnung neben dem Erhalt unserer Umwelt der gesundheitliche Aspekt und das Wohlbefinden der Menschen im Vordergrund stehen. Und anstatt immer noch mehr Isolierung und Abdichtung zu fordern sollte man mehr auf ressourcenschonende Energiekonzepte setzen, wie beispielsweise die Solarenergie. Ein politischer Anfang ist bereits gemacht: Die derzeitigen Förderprogramme für regenerative Energien sollen in den kommenden Jahren ausgebaut werden. Dadurch erwarten Fachleute eine baldigen Preisrutsch für Solar-Haustechnik, denn fossile Energieträger werden dann aufgrund ihrer steigenden Preise immer uninteressanter. Die Folge ist eine erhöhte Nachfrage bei Solaranlagen, die wiederum niedrigere Produktionskosten ermöglichen. Mit einer derartigen Entwicklung würden wirklich alle gewinnen: Die Gesundheit, die Umwelt – und auch der Geldbeutel der Hausbesitzer.

AUCH INTERESSANT

Beliebteste News