Der Kachelofen in der uns bekannten Form dient dem Menschen seit über 500 Jahren als behaglicher Wärmespender. Neben seiner wirtschaftlichen Funktion für gesunde Wärme war seine Schönheit immer schon ein Grund für den Erwerb.
Der Kachelofen in der uns bekannten Form dient dem Menschen seit über 500 Jahren als behaglicher Wärmespender. Neben seiner wirtschaftlichen Funktion für gesunde Wärme war seine Schönheit immer schon ein Grund für den Erwerb. Bereits um die Zeitwende verwendeten die Römer zylindrische Formstücke für den Bau von Back-, Brenn- und Schmelzöfen. Ab etwa 900 n. Chr. fanden in etwas abgewandelten becher- oder topfähnlichen Formen keramische Körper Eingang in den Wohnraum-Ofenbau. Neue Formen entstanden um die Mitte des 10. Jahrhunderts: auf der Scheibe gedrehte Schüssel-, Napf-, Teller- und Nischen-Kacheln. Das Wort Kachel wird auf das lateinische "cacabus" = Kochgeschirr zurückgeführt. Ab dem 14. Jahrhundert wurden auf plan aus Tonblättern hergestellte Kacheln Verzierungen aufgesetzt, eingeprägt oder ausgeschnitten. Modellformen aus Holz, Ton oder Gips ermöglichten die Herstellung auch eckiger Formen verschiedener Größen und Dekors. Gotik, Renaissance, Barock und Rokoko, Empire, Klassizismus und Biedermaier – alle Stilepochen hatten charakteristische und eigenständige Kachelformen. Der Kachelofen wurde sozusagen zu einem europäischen Kulturgut und hat sich bis in die heutige Zeit erhalten.
Moderne Fertigungsverfahren haben in unserer Zeit die Qualität, die Technik und die Gestaltungsmöglichkeiten im Ofenbau entscheidend beeinflußt und verbessert. Der Trend heute geht weg vom Kachelofen als "Möbelstück" und hin zu einem modernen Element der Raumgestaltung mit Heizfunktion.
Die schadstoffarme und energiesparende Verbrennung zeichnet den zeitgemäßen Kachelofen aus. Ein natürliches Argument für den Einsatz ist seine angenehme Strahlungswärme, die ein ausgesprochen gutes Raumklima garantiert. Also: Die gesunde Heizung für den Betreiber – und für die Umwelt.
Die hohe Wärme-Speicherfähigkeit und die allmähliche Wärmeabgabe schaffen auf natürliche Weise angenehmes Wohnklima. Auch dann noch, wenn der Brennstoff längst abgebrannt ist. Der konstant hohe Wirkungsgrad des Kachelofens und die ständige Betriebsbereitschaft erlauben rationellen Betrieb.
Moderne Kachelöfen können nicht nur einen oder zwei Räume heizen, sondern als System auch ein ganzes Haus. Sie sind gleichermaßen interessant für Bauherren wie für Modernisierer. Zu vorhandenen Zentralheizungen sind Kachelöfen eine ideale Ergänzung und überzeugen dabei durch außerordentliche Wirtschaftlichkeit und Sicherheit.
Neben seinem heiztechnischen Nutzen ist der Kachelofen als Gestaltungselement hoch geschätzt. Durch die große Vielfalt an Ofenkachel-Formen und -Farben sind den Ansprüchen an individuellem Stil und Design kaum Grenzen gesetzt.
[IMG]kamine4.2.gif[/IMG]Kachelöfen aus Meisterhand sind Zeichen gehobener Wohnkultur. Jeder einzelne beeindruckt als Original. Geschaffen nach unterschiedlichen Voraussetzungen. Abgestimmt auf persönliche Wünsche und Geschmack. Harmonisch in den Wohnstil eingefügt. Kunst im Raum läßt sich mit dem Kachelofen besonders eindrucksvoll realisieren. Er drückt Ansprüche und Anschauungen aus und ist dennoch von überlegenem praktischen Nutzen. Der gezielte Einsatz unterschiedlicher Stilrichtungen kann zu aufregenden Ergebnissen führen. Ausdruck der Individualität ist das bewußte Auseinandersetzen mit einzelnen Stilrichtungen, von Tradition bis Moderne, um so zu einer persönlichen Gestaltung zu kommen. Die harmonische Gestaltung des Kachelofens, reizvoll in den Raum integriert, ist das aktuelle Wohnthema unserer Zeit. Der Kachelofen wird zum Unikat, eingegliedert in die Möbel- und Raumarchitektur des Bauherren. Der Weg zum individuellen, außergewöhnlichen Heizsystem Kachelofen führt über den erfahrenen Kachelofenbauer. Er ist Profi mit großem Einfühlungsvermögen in Stilrichtungen, Farb- und Materialkombinationen und zeigt, wie perfekte Technik und künstlerische Ausdrucksformen das Wohnklima und das Gesamtbild des Raumes aufwerten und individuellen Lebensstil ausdrücken.
Die Ökologie des Kachelofens
Der Kachelofen darf auf keinen Fall unverantwortlich vermarktet oder bedient werden. Kachelofen-Besitzer, die entgegen der Bedienungsanleitung und aller strikten gesetzlichen Verbote den Kachelofen als Müllschlucker einsetzen, handeln im höchsten Grade unverantwortlich. Fazit: System-Mißbrauch und ungeeignete Brennstoffe sind nicht das Problem der Branche, sondern der wenigen, die unverantwortlich handeln. Pauschale Verbrennungsverbote sind da keine Lösung, zumal bereits das Gesetz den Katalog erlaubter Brennstoffe klar regelt.
[IMG]kamine4.3.gif[/IMG]Völlig zu Unrecht wird der Kachelofen immer wieder mit alten Einzelöfen verglichen und beurteilt, wenn es um umweltverantwortliches Heizen geht. Die Belastungen durch alte Einzelöfen, die wohlgemerkt keine Kachelöfen sind, ist aus guten Grund kritikwürdig, denn es gibt landauf, landab noch immer eine riesige Zahl technisch veralteter Einzel-Feuerstätten. Öfen, die 20 Jahre und noch älter sind. Doch es ist falsch, den Kachelofen mit diesen hoffnungslos veralteten Öfen in einen Topf zu werfen. Ein Kachelofen läßt sich auch als liebgewonnener Veteran problemlos auf moderne Feuerungstechnik umrüsten, die Energie spart und die Umwelt schont. Der Kachelofen ist kein Allesbrenner. Die Zeit der häuslichen Müllverbrennung im Kachelofen ist Vergangenheit. Der moderne und der modernisierte Kachelofen bewähren sich als Spezialisten – immer nur für einen Brennstoff. Also entweder nur für Holz, für Kohle, für Gas oder Öl. Und nur als Spezialist leistet er hervorragende Arbeit bei der Energieausbeute und bei der Umweltbelastung. Die Brennstoffwahl muß also bereits bei der Planung des Kachelofens oder der Modernisierungsentscheidung getroffen werden, damit der Kachelofenbauer von vornherein den richtigen Brennraum für den jeweiligen Brennstoff vorsieht. Unverbesserlichen Betreibern wird dabei schon konstruktionsbedingt die Abfallverbrennung erschwert. Auch die Bedienung ist heute bereits von der Konstruktionsseite abgesichert. Spezielles Wissen z. B. über die Handhabung von Verbrennungsluftschiebern entfällt.
Was hat der Kachelofen anderen Heizsystemen voraus?
Er erzeugt die Wärme direkt dort, wo sie gebraucht wird – im Wohnbereich. Ohne Transportverluste, zum Beispiel über schlecht isolierte Heizungsrohre. Die Feuerung vor Ort ist bereits das komplette Heizsystem. Es nutzt Energie effizient und wirtschaftlich: rund zwei Drittel der Wärmeenergie sind direkt über den Brennraum verfügbar. Ein Drittel wird in der keramischen Nachheizfläche gespeichert und langsam an den Raum abgegeben.
Nächste Woche erfahren Sie an dieser Stelle Wissenswertes über Specksteinöfen.