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Die Sauna

In "Thema der Woche" behandeln wir diesmal den eigentlichen Saunaablauf, die Saunaregeln, den Aufguß, sowie die gesundheitliche Seite eines Saunabades.

In "Thema der Woche" behandeln wir diesmal den eigentlichen Saunaablauf, die Saunaregeln, den Aufguß, sowie die gesundheitliche Seite eines Saunabades. Der Zweck eines Saunabades dient in erster Linie der Entspannung, der Abhärtung (gesundheitliche Prophylaxe), der Fitneß und der Leistungssteigerung, sowie der Reinigung und der inneren Entgiftung.

Die Wirkungsweise eines Saunabades

Beim Saunabaden wirken im Wechsel Warm- und Kaltreize auf den Körper. Durch die starke Wärme im Saunaraum kommt es zu einer Erweiterung der Blutgefäße in der Haut, und dieses veranlaßt zum Schwitzen. Die Temperatur im Körperinnern steigt um ca. 1 °C an und in der Haut um ca. 10 °C. Dadurch wird die Abwehr gegen Infekte gefördert. Die Saunawärme entspannt die Muskulatur und ist wohltuend für die Psyche. Der Herzschlag erhöht sich, und durch die Erweiterung der Blutgefäße in der Haut wird die Druckarbeit des Herzens vermindert. Dadurch normalisiert sich ein zu hoher Blutdruck. In der Abkühlungsphase des Saunabades werden die erhöhten Körpertemperaturen durch Luft und durch das kalte Wasser auf die Ausgangswerte abgesenkt. Die Abkühlung bewirkt ein Gefühl der Erfrischung und löst im vegetativen Nervensystem und anderen Organen Leistungsimpulse aus und aktiviert diese. Das kräftige Schwitzen reinigt die Haut und regt die Hautzellen zu Neubildungen an.

Der Ablauf eines Saunabades

Grundsätzlich gehört zu einem Saunabad Zeit (mind. 2 Std.). Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit befindet sich in jeder Sauna auch ein Saunaplan. Für Saunaneulinge noch einmal kurz der Ablauf und die wichtigsten Saunaregeln zusammengefaßt.Benötigt werden ein Liegetuch, zwei Handtücher, Badesandalen, Seife, Shampoo und evtl. ein Bademantel.Toilettengang mit anschließender Ganzkörperwaschung. Abtrocknen (trockene Haut schwitzt schneller). In der Sauna das Liegetuch unter den gesamten Körper legen (Hygiene). Schwitzen auf der mittleren oder oberen Bank, sitzend oder liegend, die Dauer ist Geschmackssache (empfohlen 8 – 12 Min., die letzten beiden Minuten sitzend). Nach dem ersten Saunagang sollte man an die frische Luft gehen, da der Körper nun Sauerstoff benötigt. Jetzt kommt die Abkühlung durch den Kneippschlauch oder die Schwallbrause, und im Anschluß kann das Tauchbecken benutzt werden. Ein warmes Fußbad bringt ein Gefühl der Wärme bis zum Kopf. Eine erneute Kaltwasseranwendung belebt und trainiert die Blutgefäße und erhöht die Widerstandskraft des Körpers. Nun kommt die Ruhephase, in der man auf einem Liegestuhl o.ä. entspannt und sich erholt (ca. 15 Min). Darauf folgt nun der zweite Saunagang und evtl. auch noch ein Dritter. Im Bereich der Ruhephasen empfiehlt sich die Nutzung eines Solariums oder einer Massage. Mehr als drei Saunagänge erhöhen nicht den gesundheitlichen Wert des Saunabades.Eine Sauna nennt man ein trockenes Heißluftbad. Die Lufttemperaturen, die in einer Sauna herrschen, bewegen sich zwischen ca. 60 – 105 °C. Die Temperaturen lassen sich durch die verschiedenen Bankhöhen abstufen und betragen ca. 30 cm über der 1. Bank (von unten) zwischen 60 – 70 °C, im Bereich der 2. Bank 70 – 80 °C und auf der 3. Bank, der obersten, 85 – 90 °C. Die Luft an der Decke erreicht eine Temperatur von 95 – 105 °C. Ein wichtiges Element in der Sauna ist der Wasserdampfgehalt. Dieser läßt sich durch die relative Feuchte im Raum schwer bestimmen.

Der Aufguß

[IMG]sauna4.2.gif[/IMG]Durch einen Aufguß läßt sich die Luftfeuchtigkeit in der Sauna vorübergehend erhöhen. Ein Aufguß bedeutet, daß durch das Aufgießen von Wasser auf die heißen Ofensteine die Saunaluft bewußt angefeuchtet wird. Durch einen Aufguß wird zwar der Wassergehalt in der Luft erhöht, aber die Temperatur der Saunaluft bleibt unverändert. Da der Wärmetransport und der Wärmeinhalt bei Gasen geringer ist als bei Flüssigkeiten kommt es dazu, daß der Wärmeübergang auf den Körper durch einen Aufguß wesentlich größer ist als bei der normal herrschenden, trockenen Luft. Durch das Aufgießen des Wassers auf die Ofensteine steigt der überhitzte Wasserdampf nach oben. Der Dampfstoß, breitet sich in der oberen Luftzone schnell aus und erreicht so zuerst die oberen Liegebänke. Durch wedeln mit einem Handtuch wird erreicht, daß der Dampf auch die unteren Bänke erreicht. Durch diesen Vorgang wird ein kräftiger Hitzereiz ausgelöst und es kommt zum erhöhten Schwitzen. Übrigens sollten alle Mitbadenden gefragt werden, ob ein Aufguß angenehm wäre.Im Bereich eines Aufgusses kommen auch ätherische Öle zum Tragen. Diese Öle, welche häufig aus Heilkräuterkonzentraten bestehen, werden bestimmte Eigenschaften und Anwendungsgebiete zugewiesen. Rosmarin, um nur ein Beispiel zu nennen, wirkt krampflösend, harntreibend und wird bei Durchblutungsstörungen und Rheuma verwendet. Die Liste kann man beliebig fortsetzen, aber dies würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Auf jeden Fall ist die Wahl des richtigen Aufgußzusatzes für die Gesamtwirkung eines Saunabades von Bedeutung, da neben der physischen Erholung, auch die psychische Entspannung von großer Bedeutung ist.

Gesundheitliche Aspekte

Das Saunabaden soll dem ganzheitlichen Wohle des Menschen dienen, Krankheiten vorbeugen und Heilungsprozesse unterstützen. Aufgrund langjähriger Beobachtung und Erforschung verschiedener Krankheitsbilder hat sich herauskristallisiert, daß für bestimmte Krankheitsbilder der Saunabesuch nur eingeschränkt zu empfehlen ist. Letztendlich hängt ein Saunaverbot bei bestimmten Krankheiten vom Krankheitstadium und den medizinischen Empfehlungen der Fachärzte unter Berücksichtigung der verabreichten Medikamente mit ihren Nebenwirkungen ab. Bei folgenden Krankheitsdiagnosen sollte unbedingt vor einem Saunabesuch ein Fach- oder Hausarzt konsultiert werden:Akute, fieberhafte Erkrankungen Entzündungen, insbesondere an Organen oder Blutgefäßen Erkrankungen des Herzens und des Blutkreislaufes Epilepsie Krebs Nicht ausgeheilte Lungentuberkulose Neurovegetative Dysregulationen Hypertonie zerebrale Durchblutungsstörungen Leber- oder Nierenveränderungen Grundsätzlich kann man abschließend sagen, daß, solange ein Patient ins Bett gehört, er nicht in die Sauna darf.So wie es Einschränkungen bei bestimmten medizinischen Diagnosen gibt, so gibt es aber auch eine Saunaempfehlung, um bestimmte Krankheiten in Ihrer Heilungsphase zu unterstützen und den Genesungsprozeß zu beschleunigen. Diese sind:Chronische Bronchitis Asthma bronchiale Chronische Katarrhe der oberen Atemwege Arthrosen, degenerativ bedingte Wirbelsäulensyndrome Nicht aktive, rheumatische Krankheiten Periphere Durchblutungsstörungen Weichteilrheumatismus Hypertone und hypotone Regulationsstörungen depressive Stimmungszustände, Depressionen u.v.m.Bei Unklarheiten sollte auf jeden Fall der Rat eines entsprechenden Arztes eingeholt werden.[IMG]sauna4.3.gif[/IMG]Während eines Saunabades wird je Minute 20 – 40 g Schweiß ausgeschieden. Dies bedeutet, daß während eines Bades mit drei Saunagängen, der Mensch 0,5 – 1,5 Liter Flüssigkeit verliert. Schwerpunkmäßig stammt die ausgeschiedene Flüssigkeit aus dem Blut, das dadurch kurzzeitig etwas eingedickt wird. Da der Körper bestrebt ist, die Zusammensetzung des Blutes konstant zu halten, wird überall im Fett- und Bindegewebe und der Muskulatur Flüssigkeit entzogen. Diese Flüssigkeitsverschiebung wird auch als Entschlackung tituliert. Die Abbaustoffe, welche ins Blut gelangt sind, werden nicht ausschließlich über die Schweißdrüsen, sondern auch über die Nieren ausgeschieden. Dies erklärt auch, warum während eines Saunabades keine Flüssigkeit zu sich genommen werden sollte, da der Organismus die zugeführte Flüssigkeit direkt über den Darm dem eingedickten Blut zuführen und somit ein Entschlacken verhindern würde. Der oben genannte Flüssigkeitsverlust durch den ausgeschiedenen Schweiß erklärt auch eine Gewichtsabnahme, bei drei Saunagängen ca. 500 – 1500 g. Allerdings kann dies nicht als Abnehmen bezeichnet werden, da dieses Flüssigkeitsdefizit durch Essen und Trinken nach dem Saunabad dem Körper wieder zugeführt wird.

Ergänzendes Ratschläge Tips Empfehlungen

In diesem Abschnitt möchten wir noch kurz einige Punkte auflisten, die uns erwähnenswert erscheinen.Nicht abgehetzt in die Sauna gehen Wer in die Sauna geht, sollte sich Zeit nehmen Nicht hungrig und nicht direkt nach dem Essen in die Sauna Da die Wirkungen eines Saunabesuches etwa eine Woche anhalten, reicht auch ein Saunabesuch pro Woche um sich vor Infekten zu schützen. Auch während der Schwangerschaft ist Saunabaden möglich. Eine Untersuchung von Frauen während der Schwangerschaft, welche einmal wöchentlich in die Sauna gingen, zeigte eine deutlich verkürzte und leichtere Geburt. Auch Kindern jeglichen Alters sollte Saunabaden ermöglicht werden. Die Gründe liegen auf der Hand. Zum einen lieben Kinder Wasserspiele. Abhärtung und eine Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen Infekte sind positive Begleiterscheinungen neben Entspannung und Erholung. Nach oben gibt es keine Altersgrenze für einen Saunabesuch. Wir hoffen, daß wir in den letzen vier Ausgaben von "Thema der Woche", einen umfassenden Eindruck über Saunaanlagen, Saunabaden und alles was sonst noch dazu gehört, vermitteln konnten.Wir danken dem Deutschen Saunabund e.V., Kavalleriestr. 9, 33602 Bielefeld, für das zur Verfügung gestellte, umfassende Informationsmaterial, welches diesem Bericht als Grundlage diente. Wir verweisen, bei weiteren Fragen, wie z. B. Sauna und Sport, Richtlinien bei gewerblich genutzten Saunaanlagen oder sonstige Fragen ausdrücklich an den Deutschen Saunabund e.V..

Literaturhinweise:

Sauna von A-Z
Dr. Werner Fritzsche

Sauna heute
Prof. Dr. med. L. Prokop

Gesundheit u. Entspannung in der Sauna
Rolf-A. Pieper

Das Saunabuch
Walter Diem

Saunabaden
Dr. med. Ilse Fritzsche Dr. Werner Fritzsche

Bilder: Röger GmbH, Saunatechnik, Schwäbisch Hall und Deutscher Sauna-Bund e.V., Bielefeld

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