Aufgrund der Tatsache, daß die meisten Carports aus Holz hergestellt werden und Garagen zu einem großen Teil aus Holz bestehen, haben wir uns entschlossen, diesen Monat noch über "Holzschutz im Freien" zu berichten.
Aufgrund der Tatsache, daß die meisten Carports aus Holz hergestellt werden und Garagen zu einem großen Teil aus Holz bestehen, haben wir uns entschlossen, diesen Monat noch über "Holzschutz im Freien" zu berichten. Die Grenzen zu "Holzschutz im Innenbereich" sind fließend. Holz gehört zu den Standardmaterialien eines Handwerkers. Es ist ein natürlicher und lebendiger Baustoff, der vielfältig einsetzbar ist. Außerdem läßt sich Holz sehr gut verarbeiten. Bevor wir zum eigentliche Thema "Holzschutz" kommen, sollten wir zuerst kurz über diesen Werkstoff und seine Eigenschaften berichten. Für den Bau eines Carports sollte auf Tropenhölzer oder andere Exoten verzichtet werden. Heimische Hölzer haben sich im Carportbau bewährt, diese sind leichter erhältlich und meistens auch preisgünstiger. Holz nimmt Luftfeuchtigkeit auf, speichert diese und gibt sie bei trockener Luft wieder ab. Durch diese Feuchtigkeitsaufnahme weiten sich die Zellen, und bei der Feuchtigkeitsabgabe ziehen sie sich wieder zusammen. Dies nennt man Formveränderung. Der Fachmann spricht hier auch von Quellen oder Schwinden. Frisches Holz hat einen Feuchtigkeitsgehalt von ca. 60 %. Zur Verarbeitung eignet sich nur Holz mit einem Feuchtigkeitsgehalt unter 18 %. Im Innenbereich sollte die Holzfeuchte 8 % nicht überschreiten. Wenn Holz aus dem Baumarkt oder vom Holzhändler bezogen wird, stellen diese Werte kein Problem dar, da jeder Holzhändler kammergetrocknetes Holz auf Lager hat.Holzschutzmaßnahmen haben den Zweck, das Holz vor Zerstörung durch Pilze und Insekten zu bewahren. Im Außenbereich seht der Schutz gegen Pilze im Vordergrund. Grundsätzlich unterscheiden wir 4 Hauptschädigungsfaktoren:Witterungseinflüsse (Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit, UV-Strahlen) Biologische Einflüsse (Pilze, Insekten, Bakterien) Thermische Einflüsse (hohe Temperaturen, Feuer) Chemische Einflüsse (Säuren, Laugen)
Witterungseinflüsse
Durch die UV-Strahlen des Sonnenlichts (hier können Temperaturen bis 80 °C entstehen), können photo-chemische Reaktionen die Holzoberfläche farblich verändern. Durch Niederschlagswasser können diese wieder ausgewaschen werden. Diese Feuchtigkeit ermöglicht aber einen Befall von Pilzen (z. B. Bläuepilze). Außerdem können Risse durch Schwind- und Quellspannungen , sowie Temperaturschwankungen auftreten. Um hier aktiv zu intervenieren, sollten feuchtigkeitsabweisende Mittel Verwendung finden, welche die Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe nicht behindern.
Biologische Einflüsse
Die wichtigste Gruppe der pflanzlichen Schädlinge ist die der Pilze. Für die Pilzentwicklung ist die schwach saure Reaktion( pH 5 – 6) von Holz verantwortlich. Viele Pilzarten (Schwämme) sind durch Trockenlegung und Entfernen der befallenen und geschädigten Teile zu vernichten. Ein sehr gefährlicher Schädling ist der "Echte Hausschwamm", da er auch auf trockenem Holz überlebt und durch Wassertransport seinen eigenen Nährboden schafft. Weitere holzzerstörende Pilze sind der weiße Porenschwamm, der braune Warzenschwamm und der Blätterschwamm. Zur Bekämpfung dieser Pilze sollten bauliche und chemische Maßnahmen eingeleitet werden.Die wichtigsten holzzerstörenden Insekten sind der Hausbock, Pochkäfer, der kleine Holzwurm, die Termiten und die Holzwespe. Die Bekämpfung von Insekten ist sehr unterschiedlich. Den meisten Insekten ist nur durch bestimmte Heiß- oder Kaltluftverfahren sowie mit einer Begasung beizukommen.
Thermische Einflüsse
Bei Temperaturen unter 150 °C sind die Festigkeitseinbußen von Holz unwesentlich. Oberhalb von 200°C ist Holz selbstentzündlich. Oberhalb von 250 °C erfolgt eine rasche Zerstörung.
Chemische Einflüsse
Holz ist relativ gut beständig gegen chemische Einflüsse und findet da Verwendung, wo Stahl und Beton korrodieren, z. B. in der Kaliindustrie.
Baulicher Holzschutz
Der bauliche Holzschutz hat in erster Linie die Aufgabe, Holz trocken zu halten. Dazu gehört der konstruktive Holzschutz, wie große Dachüberstände, Abstand zum Erdreich, Hirnholzschutz, hinterlüftete Fassaden und Verkleidungen, um eine Luftzirkulation, welche die Feuchtigkeit abtrocknet, zu erreichen. Eine weitere Bedingung ist, daß Regenwasser schnell ablaufen kann und nicht in "Wassernestern" stehenbleibt. Außerdem sollte Beachtung finden, daß waagerecht liegende Holzteile stärker gefährdet sind als lotrechte , da bei den Ersteren das Wasser langsamer abfließt. Um einen schnellen Wasserablauf zu erreichen, sollten Kanten abgeschrägt und vorspringende Holzteile mit einer Tropfnase versehen werden. In Bezug auf Materialkombinationen, wie Beton, Stahl oder Aluminium, sollten Distanzhalter den Kontakt zum Holz herstellen, um aufsteigende Feuchtigkeit zu verhindern.Auch die Wahl des richtigen Holzes gehört zum bauliche Holzschutz. Fichtenholz oder auch Kiefernholz, zum Beispiel, hat eine unzureichende natürliche Pilzresistenz und muß, sofern im Außenbereich verwendet, chemisch behandelt werden. Douglasie hingegen hat eine recht befriedigende natürliche Pilzresistenz, und die Lärche ist von Natur aus wasserabweisend. Weiter ist die Beständigkeit und Haltbarkeit von Holz im Außenbereich auch vom Standort abhängig. Holzbauwerke sollten an Standorten stehen, an denen ein trockener Luftzug und wenig Feuchtigkeit aufkommt.
Holzschutzverfahren
Es gibt verschiedene Verfahren, Hölzer mit Holzschutzmitteln zu behandeln. Grob unterteilt ist zum einen das handwerkliche Verfahren (Streichen, Tauchen) und das industrielle Verfahren. Das Kesseldruckverfahren ist ein spezielles Tränkungsverfahren, um Holz zu imprägnieren. Die Vakuum- und Wechseldruckverfahren sind Techniken, bei denen dem Holz Feuchtigkeit entzogen und durch Holzschutzmittel ersetzt wird.
Oberflächenbehandlungen
Eine Oberflächenbehandlung ist eine Beschichtung und schützt somit das Holz vor Strahlung, Feuchtigkeit und Erosion. Diese Mittel sind im Handel auf Ölbasis, auf Alkydharz-Basis, auf der Basis der ungesättigten Polyesterharze und auf der Basis von Kunststoff- oder Bindemitteldispersionen erhältlich. Im Bereich der Oberflächenbehandlunssysteme finden Klarlacke, deckende Lacke, Dispersionsfarben und Lasurfarben Verwendung. Die Verarbeitungshinweise sollten genauestens eingehalten werden.Chemischer Holzschutz
Der chemische Holzschutz richtet sich schwerpunktmäßig gegen biologische Schädigungen. Im Bereich des chemischen Holzschutzes finden überwiegend ölige, wasserlösliche und salzige Mittel Verwendung. Im chemische Bereich wird versucht, eine möglichst hohe Giftwirkung gegen pflanzliche und tierische Schädlinge zu erreichen. Aber auf der anderen Seite müssen diese Mittel unbedenklich gegenüber Mensch, Tier und Pflanze sein. Weiter wird eine Dauerschutzwirkung angestrebt. Aber einen universellen chemischen Holzschutz, der alle Anforderungen ideal erfüllt, gibt es nicht. Holzschutzmittel enthalten immer einen Anteil an Giftstoffen, gesundheitliche Schäden sind möglich. Deshalb sind Verarbeitungs- und Sicherheitshinweise genau einzuhalten. Die Zusammensetzungen und chemischen Bestandteile sollen hier nicht weiter vertieft werden, da dies den Rahmen unseres Berichtes sprengen würde. Auf eine ausreichende Pigmentierung der verwendeten Mittel sollte geachtet werden, da ansonsten das Holz frühzeitig ergraut und Neuanstriche in kurzen Intervallen notwendig werden.Holzschutzmittelreste sollten umsichtig und umweltgerecht entsorgt werden. Die meisten Mittel sollten vorsichtshalber über eine Sondermüllsammelstelle entsorgt werden.
Schädlingsbekämpfung mit Gasen
Die Anwendung ist klar gesetzlich vorgeschrieben und darf nur von Fachleuten durchgeführt werden. Im Vorfeld wird eine Vorbesichtigung durchgeführt, und es findet eine Beurteilung über Abdichtungen und Vorkehrungen statt. Während der Gaseinwirkung (3 – 5 Tage), meist durch Blausäure oder Acrylnitril, darf das Gebäude nicht betreten werden. Die Eingänge werden verschlossen und beschriftet. Danach wird das Gebäude ca. 10 Tage lang gelüftet und nach einer Restgasmessung wieder freigegeben.