Kunststoffenster und Holzfenster sind zur Zeit sicher die gebräuchlichsten Fensterarten. Metallfenster gibt es jedoch nicht erst seit der Entdeckung des Aluminiums im Jahre 1825, obwohl Aluminium erst seit dem Beginn unseres Jahrhundert industriell nutzbar ist, was auch das nebenstehende Bild verdeutlicht.
Allgemeines
Kunststoffenster und Holzfenster sind zur Zeit sicher die gebräuchlichsten Fensterarten. Metallfenster gibt es jedoch nicht erst seit der Entdeckung des Aluminiums im Jahre 1825, obwohl Aluminium erst seit dem Beginn unseres Jahrhundert industriell nutzbar ist, was auch das nebenstehende Bild verdeutlicht. Aus Überlieferungen und von alten Bauwerken weiß man, daß damals bereits Metall zum Fensterbau eingesetzt wurde. Fast jedem fällt in diesem Zusammenhang die Bleiverglasung ein, wobei das Blei jedoch nur die vielen Glasstückchen im Fenster hält. Der Bleirahmen befindet sich noch in einem Holzrahmen (dem Flügel) oder nur im Blendrahmen. Seit der industriellen Nutzung von Metallen werden selbst Rahmen und Flügel z. B. aus Stahl hergestellt, wobei diese Metallfenster – oftmals zusammengesetzt zu riesigen Fensterfronten – früher fast ausschließlich Industrie- und Bürogebäuden vorbehalten waren, und dies nicht zuletzt auch deshalb, weil diese Metallrahmen in der Herstellung recht einfach waren. Die Fenster dienten in erster Linie dazu, Licht in die Räume zu lassen, denn aufgrund ihres großen Gewichts gab es in großen Fensterfronten nur verhältnismäßig kleine Flügel, um die dahinter liegenden Büro- bzw. Produktionsräume mit Frischluft zu versorgen.
Fenster aus Aluminium
[IMG]schoene_f6.2.gif[/IMG]Nach dieser kurzen Einleitung nun zum eigentlichen Thema "Aluminiumfenster". Die Stabilität eines Fensters aus Metall und nicht zuletzt das geringe spezifische Gewicht von Aluminium führten dazu, daß es verstärkt beim Fensterbau genutzt wurde und sich auch als Fensterbaumaterial durchsetzte. Stahl und Aluminium haben gegenüber Holz den Vorteil, daß sie weniger witterungsabhängig sind und auch nicht von tierischen oder pflanzlichen Schädlingen befallen werden. Die nebenstehende Abbildung eines Schnitts durch ein Fenster macht den Aufbau deutlich. Es handelt sich dabei um ein Hohlkammerprofil aus Aluminium, ähnlich wie bei den Kunststoffenstern. Solche Profile lassen sich technologisch relativ einfach herstellen. Zu den maßgeblichen Vorteilen von Aluminium zählt zweifellos die Festigkeit des Materials und das geringe spezifische Gewicht. Eine Wartung ist bei dieser Art von Fenstern kaum nötig. Ähnlich wie bei Fenstern aus Kunststoff, lassen sich aus diesem Werkstoff Fenster in allen möglichen Formen herstellen. Dies ist auch mit ein Grund, warum wir heute Alufenster in vielen größeren Wohn- bzw. Geschäftshäusern (in erster Linie Hochhäuser) finden.
Aluminium – nur selten ohne "Verkleidung"
"Wo viel Licht, da auch viel Schatten", sagt ein Sprichwort, und so hat auch der Werkstoff Aluminium eine ganze Reihe von Nachteilen.
Aluminium ist in seiner Herstellung sehr energieaufwendig und somit auch relativ teuer. Ein weiterer gravierender Nachteil ist, daß es bei Aluminium, wenn es direkt oder indirekt (z. B. durch Regenwasser) mit anderen Metallen in Verbindung kommt, zu elektrolytischen Reaktionen kommen kann, die eine Zerstörung des Metalls zur Folge haben können. Besonders ungünstig wirkt sich eine Kombination von Aluminium mit Kupfer aus. Deshalb sollte man vermeiden, diese beiden Metalle gemeinsam an einem Bauwerk anzubringen.
Die "Empfindlichkeit" von Aluminium gegenüber anderen Metallen oder metallhaltigen Stoffen ist auch mit ein Grund dafür, warum kaum jemand Fenster in der natürlichen Farbe von Aluminium kennt. Die Fenster können entweder eloxiert oder einbrennlackiert werden, wobei das Lackieren der Fenster mit dem Lackieren z. B. von Kraftfahrzeugen zu vergleichen ist. Die Farbschichten beim Alufenster sind jedoch sehr empfindlich, und deshalb muß beim Einbau darauf geachtet werden, daß die Lackierung nicht beschädigt wird. Aus diesem Grund wird von den Herstellern oft eine Schicht Abziehlack auf die Rahmen aufgebracht. Nach Abschluß der Einbauarbeiten kann diese Lackschicht mühelos entfernt werden. Eine andere Möglichkeit ist der Einbau von sogenannten Putzzargen. Sie ermöglichen den Abschluß aller "Schmutzarbeiten" und halten den Platz für das Fenster frei. Sind alle Arbeiten rundherum abgeschlossen, werden die Fenster eingesetzt.Beim Eloxieren wird eine Oxydschicht künstlich erzeugt (bei Eisen würde man von Rost sprechen). Diese Oxydschicht schützt das Material vor Umwelteinflüssen.
Selbst ist der Mann?
Grundsätzlich ist es sinnvoll, Fenster durch einen Fachmann einbauen zu lassen. In der einschlägigen Fachliteratur wird zwar oft beschrieben, wie einfach der Fenstereinbau auch von einem Heimwerker auszuführen ist, jedoch sollte schon allein aus Qualitätsgründen und im Falle eventueller, im Nachhinein auftretender Mängel diese Arbeit von einem qualifizierten Handwerker ausgeführt werden. Selbst die relativ geringe finanzielle Ersparnis steht in keinem Verhältnis zu den Problemen, die durch ein nicht fachgerecht eingebautes Fenster entstehen können.
Alufenster und die Umwelt
Alufenster sind – wie viele andere Produkte aus Alu auch – recycelfähig. Durch die Wiederverwertung von Aluminium fällt der Energieaufwand für die Herstellung weg.
Preise
Aluminium wird in einem sehr energieaufwendigen Verfahren hergestellt. Auch die Weiterbearbeitung durch Lackieren ist sehr kostenintensiv. Es daher nicht verwunderlich, daß die Preise für Alufenster weit über denen aus Holz oder Kunststoff liegen.