Ein feuchter und muffeliger Keller ist nicht nur unangenehm, sondern kann über kurz oder lang auch dem kompletten Haus gefährlich werden. Doch wann genau ist eine Kellersanierung überhaupt vonnöten und welche Vorgehensweisen gibt es? Genau diese Fragen soll der nachfolgende Text zumindest in Grundzügen beantworten.
Wann muss ein Keller saniert werden?
Die Lösung für feuchte Keller lässt sich nicht mit einer pauschalen Antwort erklären. Jeder Kellerraum weist unterschiedliche Gegebenheiten auf. Zunächst muss aber zwischen einer Kellersanierung und einer Abdichtung unterschieden werden. Eine Abdichtung lässt sich bis zu einem gewissen Feuchtigkeitsgrad noch realisieren. Ist die Bausubstanz des Kellers aber schon zu stark angegriffen, die Wände über einen längeren Zeitraum feucht, bzw. nass oder hat sich Schimmel gebildet, ist eine Kellersanierung die einzige Lösung, um die betroffenen Räume zu retten. Eine Kellersanierung bedeutet jedoch nicht, dass irgendetwas „abgerissen“ wird, dennoch ist eine Kellersanierung natürlich aufwendiger und auch teurer, zahlt sich langfristig aber aus, da das Haus wieder auf einem festen und vor allem trockenen Fundament steht.
Die reine Innensanierung des Kellers
Diese Möglichkeit, den Keller zu sanieren ist die „einfachere“, aber wird oftmals eher als „Notlösung“ eingestuft. Die Vorteile dieser Methode sind, dass sie sich schnell realisieren lassen und auch günstiger ist als eine Außensanierung, die später noch beschrieben wird. Allerdings beschränkt sich eine Innensanierung lediglich auf die Reparatur von nassen oder undichten Stellen, bzw. Wänden. Zudem muss sichergestellt sein, dass die Luftfeuchtigkeit im Keller nicht über 60% liegt, da sonst die Feuchtigkeit an den Wänden zu Wasser kondensiert und Schimmel entsteht. Ebenso müssen die Wände im Innenbereich inspiziert und vorbereitet werden. Bröckelt etwa Putz von den Wänden, muss dieser zunächst komplett entfernt werden. Zudem muss sichergestellt sein, dass die Wände trocken sind. Dies geschieht mittels Lüften oder Heizlüftern. Auch Risse in den Wänden müssen geschlossen werden. Um die Kellerwand von innen abzudichten, wird nach der gründlichen Vorbereitung ein Sanierputz oder Dichtschlamm aufgetragen. Dichtschlamm, der aus Kunststoff, Zement und Sand besteht, ist besonders wirkungsvoll, da er auch bei großer Kälte die Wände schützt und zudem sehr langlebig ist. Im Anschluss folgt ein Sanierputz. Hier muss aber auf die Inhalte geachtet werden, da der Begriff nicht geschützt ist. Ist darin Gips enthalten, ist dies schlecht, da Gips und Feuchtigkeit nicht harmonieren. Nach kurzer Zeit wird das Problem erneut auftauchen.
Die Außensanierung des Kellers
Die Außensanierung ist im Gegensatz zur Innensanierung bei weitem aufwändiger, wird aber einen größeren Nutzen erzielen. Während bei der Innensanierung kleine Fehler ausgebessert, bzw. repariert werden, packt eine Außensanierung das Problem der Feuchtigkeit bei der Wurzel. Die Außensanierung wird sehr oft bei alten Häusern und somit alten Kellern in Angriff genommen oder wenn bei einem neuen Haus die Außenabdichtung inkorrekt durchgeführt wurde. Oft fehlt auch die komplette Abdichtung von außen und muss nachträglich angebracht werden.
Zunächst wird entlang der Fundamentmauer von außen ein Graben ausgehoben, der etwa 80 Zentimeter breit ist, da in ihm gearbeitet wird. Hier sollte man sich unter Umständen fachlich beraten lassen, auch da es um die Statik des Hauses bzw. der Kellerwände geht. Nun wird (falls nicht schon vorher geschehen) genau geschaut, warum der Keller feucht ist. Denn je nach Ursache werden unterschiedliche Materialien benötigt. Eine Drainage, eine Bitumen-Dickbeschichtung, bzw. ein Gewebe müssen ggf. eingebettet werden, um die Feuchtigkeit in Zukunft aus den Kellerwänden zu halten. Die Kelleraußenwände werden komplett gereinigt, von Putzresten etc. befreit und Risse/Beschädigungen ausgebessert. Die Anschlussstelle zwischen Kellerwand und Bodenplatte, auch Hohlkehle genannt, muss bei Beschädigungen erneuert werden oder wenn sie nicht vorhanden ist. Die freiliegenden Wände müssen nun vollständig trocknen, notfalls auch mit mechanischer Hilfe. Dann wird die Kellerwand vorgrundiert, dann Kunststoffbahnen zum Schutz vor Feuchtigkeit angebracht. Auch können die Wände ggf. mit mehreren Bitumendickbeschichtungen beschichtet werden, oft wird zudem Panzervlies verlegt. Auch Dämmplatten (Perimeter-Platten) werden dort angebracht, wo der erdberührende Bereich der Kellerwand beginnt. Zum Schluss werden noch Noppenbahnen verlegt, um den Keller vor zusätzlichem Wasser zu schützen.
Somit ist eine Außensanierung der Kellerwände zwar aufwändiger und teuer, behebt aber tatsächlich die Ursache der Feuchtigkeit im Keller. So haben Hausbesitzer über Jahre/Jahrzehnte hinweg wirklich „Ruhe“ und müssen sich keine Gedanken mehr um den Keller machen.