Fachkonferenz „Grüne Beschaffung“ zeigt Handlungsfelder auf
Drei von vier Unternehmen befürworten die generelle Berücksichtigung ökologischer Kriterien bei öffentlichen Ausschreibungen und 71 % halten es für vertretbar, öffentliche Aufträge sogar noch stärker auf Umweltaspekte auszurichten. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervor.
„Die Befürwortung eines deutlich ökologischen Beschaffungsprofils der öffentlichen Hand unterstreicht, dass die deutschen Unternehmen diesem Bereich auch eine große wirtschaftliche Bedeutung beimessen“, betonte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben auf der Fachkonferenz „Grüne Beschaffung“ am Mittwoch in Berlin. Zudem seien deutsche Firmen bei innovativen Technologien häufig Marktführer und besäßen beispielsweise in der Umwelttechnologie deutliche Wettbewerbsvorteile.
Das Thema „grüne Beschaffung“ nimmt auf europäischer und nationaler Ebene immer mehr Fahrt auf. Besonderes Augenmerk liege dabei auf der Strom- und Wärmebeschaffung, der nachhaltigen Mobilität z. B. bei Fuhrparks, der Beschaffung von Informations- und Kommunikationstechnologie sowie einer energieeffizienten Beleuchtung für Industrie und Kommunen, so Wansleben. Allein in Deutschland beträgt das Beschaffungsvolumen staatlicher Stellen jährlich etwa 300 Milliarden Euro. Aber auch Unternehmen verlangen von ihren Zulieferern zunehmend die Beachtung energieffizienter Herstellungsprozesse.
Seit 2009 sind umweltbezogene Kriterien im Vergabeverfahren möglich. Dennoch besteht in vielen Behörden noch Unklarheit, wie dies konkret umgesetzt werden kann. Die Konferenz „Grüne Beschaffung“, zu der der Deutsche Industrie- und Handelskammertag eingeladen hatte, informierte daher öffentliche Auftraggeber und Unternehmen über Möglichkeiten der Berücksichtigung ökologischer Anforderungen beim Einkauf von Produkten und Dienstleistungen.