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Einblick in japanische Lehmbaukultur

Europäischer Lehmbautag 2010

Japanische Lehmbaukultur im Lehmmuseum Gnevsdorf und in der Europäischen Bildungsstätte für Lehmbau   

Der diesjährige europäische Lehmbautag der Europäischen Bildungsstätte für Lehmbau steht unter dem Motto „Europa trifft Japan“. Der japanische Lehmputz-Meister Susumu Harada und Professor Manfred Speidel besuchen die Europäische Bildungsstätte für Lehmbau in Wangelin und geben einen Einblick in die japanische Lehmbaukultur.

Am Freitag, dem 23. Juli 2010 eröffnet das Lehmmuseum Gnevsdorf die Fotoausstellung „Japanische Architektur und Lehmputze“. Manfred Speidel, Professor für Architekturtheorie an der Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen, ein ausgezeichneter Kenner der japanischen Architektur und Liebhaber der japanischen Lehmbaukultur hat hierfür die Auswahl der Fotos getroffen. In der Ausstellung und in dem Einführungsvortrag stellt er traditionelle und zeitgemäße Lehmarchitektur aus Japan vor.

Am bekanntesten sind hierzulande die japanischen Holz- und Lackarbeiten. Aber auch mit Putzen werden sehr edle Oberflächen geschaffen, dies nicht nur in traditionellen Teehäusern, sondern auch in modernen Bauten. Die japanische Architektur liebt das Zusammenspiel von sichtbaren Konstruktionshölzern und glatten, teils polierten Putzflächen aus Lehm- oder Kalkputz. Tokonoma, die typischen japanischen Bildnischen, haben häufig ein Rundholz als Begrenzung – so wie es gewachsen ist. In traditionellen Teehäusern mit ihrem scheinbar schlichten Charakter erhalten auch einfache Lehmputze durch sorgfältige Ausführung und genaue Detailanschlüsse an das Holz eine hohe Qualität.

Es gibt allein mehr als 100 verschiedenen Kellen, auf die ein Lehm-Putzmeister in Japan zugreifen kann mit den unterschiedlichen Blattformen und Blattstärken, sowie Spezialkellen zur Ausbildung von Schattenfugen, Hohlkehlen und abgerundeten Außenecken. Viele Putzer lassen sich ihre Kellen schmieden.

Für die 2-tägige Praxis-Werkstatt mit Meister Harada vom 22. – 24. Juli   haben sich bereits Fachkräfte aus sechs europäischen Ländern angemeldet.

Zum Abschluss des Werkstattkurses werden die ausgeführten Putzflächen der Öffentlichkeit vorgestellt. Dazu lädt die Europäische Bildungsstätte am Samstag, dem 24. Juli um 19 Uhr in die Lehmbauwerkstatt in Wangelin alle Interessierten ein.

Das detaillierte Programm erhalten Sie beim FAL e. V. unter www.earthbuilding.eu.

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