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Nachbarn sind den Deutschen wichtiger als gedacht

Gutes nachbarschaftliches Verhältnis zählt zu den Top-Wünschen der Deutschen

Geht die Zeit der nachbarschaftlichen Streitereien um Hundegebell und falsch geparkte Autos zu Ende? Denn anstatt möglichst ungestört nebeneinanderher zu leben, wünschen sich immer mehr Deutsche, dass es Orte und Gelegenheiten gibt, an denen sie ihren Nachbarn begegnen können. Das zeigen Ergebnisse der repräsentativen Wohnstudie Happy Quest, die im Auftrag von Bonava in acht nordeuropäischen Ländern durchgeführt wurde. In Deutschland, Schweden, Finnland, Dänemark, Norwegen, St. Petersburg, Estland und Lettland beantworteten insgesamt 8.582 Menschen Fragen zum Wohn- und allgemeinen Lebensglück, in Deutschland waren es genau 1.000.

Mehr als jeder Dritte (39 %) der deutschen Studienteilnehmer gibt an, dass ihm Möglichkeiten, den Nachbarn zu begegnen, wichtig sind, um sich in seinem Wohnumfeld wohlzufühlen. Das sind drei Prozentpunkte mehr als bei vorangegangenen Happy Quest Studie 2017. Für Familien ist das nachbarschaftliche Miteinander mit 46 % sogar noch deutlich wichtiger als für Menschen ohne Kinder (37 %).

Außerdem wohnen laut der Studie 68 % der Deutschen nur dann glücklich, wenn sie ein gutes Verhältnis zu ihren Nachbarn haben. Immerhin 60 % geben an, dass ihnen das auch schon gelingt. Ein Spitzenwert, denn in den anderen untersuchten Ländern geben durchschnittlich nur 50 % der Befragten an, dass sie mit den Menschen von nebenan gut klarkommen.

Besserwisser unbeliebter als Chaoten

Auch in anderen Punkten überraschten die Studienergebnisse und widerlegten das Bild des peniblen, deutschen Nachbarschaftsmuffels. Denn der perfekte Nachbar soll für die Deutschen vor allem „hilfsbereit“ sein (69 %). „Unordentliche oder schlampige“ Nachbarn stören nur ein Viertel (26 %) der deutschen Befragten. In den anderen Ländern sagen dies durchschnittlich 42 %. Unbeliebt sind in Deutschland vor allem laute Nachbarn
(40 %) und Besserwisser (29 %).

Auch für Emilia Almér Henßen, gebürtige Schwedin und Nachbarschaftsexpertin bei Bonava in Deutschland gehört dieser Fakt zu den überraschendsten Ergebnissen der Umfrage: „In Schweden würden viele ‚den Deutschen‘ stereotypisch als ordentlich beschreiben. Es wundert mich, dass der Wunsch nach ordentlichen Nachbarn in Deutschland weniger ausgeprägt ist, als in anderen Ländern.“

Gute Nachbarn steigern das Lebensglück

Wie enorm wichtig das nachbarschaftliche Miteinander ist, zeigt die Frage nach dem allgemeinen Lebensglück: Fast zwei Drittel (63 %) der Befragten, die in ihrem Wohnumfeld eine gute Beziehung zu den Nachbarn haben, sind auch mit ihrem Leben im Allgemeinen zufrieden. Bei den Menschen, die ohne gute nachbarschaftliche Beziehungen leben, sind dies lediglich knapp ein Viertel (23 %).

Gut geplante Wohngebiete können ganz wesentlich dazu beitragen, das allgemeine Lebensglück zu verbessern. Indem sie etwa Gemeinschaftsbereiche anbieten, die es den Bewohnern ermöglichen, zwanglos miteinander ins Gespräch zu kommen. Ob beim Pflanzen im Gemeinschaftsgarten, auf dem Spielplatz, beim Entspannen auf der gemeinsamen Dachterrasse, oder bei Absprachen zur nächsten Feier im zentralen Veranstaltungsraum, solche Begegnungen legen die Basis für ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis. Sabine Renck, Expertin für positive Psychologie, sagt:„Nachbarn können das Glücksgefühl mitunter sogar stärker beeinflussen als enge Freunde, die weit weg leben, einfach deshalb, weil man sie täglich sieht.

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