StartArchivÖkologische Akzente durch versickerungsfähige Pflastersteine

Ökologische Akzente durch versickerungsfähige Pflastersteine

Parkplätze beanspruchen viel Fläche. Sie stellen deshalb bei herkömmlichen, wasserdichten Belägen durch die Versiegelung des Bodens einen erheblichen Eingriff in den natürlichen Wasserkreislauf dar. Sinkende Grundwasserstände, teure Entwässerungseinrichtungen und überlastete Kläranlagen sind die Folge. Ökologische und ökonomische Aspekte, die bei der Parkplatzerweiterung des Einkaufszentrums "Breuningerland" in Ludwigsburg-Tammerfeld (bei Stuttgart) eine weitgehende Berücksichtigung erfuhren. Durch den eingesetzten, versickerungsfähigen Pflasterstein "geoston" gelangen Niederschläge auf direktem Weg schnell in den Untergrund – gleichermaßen umweltschonend wie wirtschaftlich.

Parkplatzerweiterung Einkaufszentrum Breuningerland Ludwigsburg

Parkplätze beanspruchen viel Fläche. Sie stellen deshalb bei herkömmlichen, wasserdichten Belägen durch die Versiegelung des Bodens einen erheblichen Eingriff in den natürlichen Wasserkreislauf dar. Sinkende Grundwasserstände, teure Entwässerungseinrichtungen und überlastete Kläranlagen sind die Folge. Ökologische und ökonomische Aspekte, die bei der Parkplatzerweiterung des Einkaufszentrums "Breuningerland" in Ludwigsburg-Tammerfeld (bei Stuttgart) eine weitgehende Berücksichtigung erfuhren. Durch den eingesetzten, versickerungsfähigen Pflasterstein "geoston" gelangen Niederschläge auf direktem Weg schnell in den Untergrund – gleichermaßen umweltschonend wie wirtschaftlich. Kunden von Anfang an für sich zu gewinnen, ist eines der vorrangigen Ziele eines Einkaufszentrums. Der erste Eindruck kann entscheidend sein. Als beim Einkaufszentrum "Breuningerland" im Zuge von Straßenbaumaßnahmen ein Teil der bestehenden Stellplätze wegfiel und durch neu geschaffene Pkw- Parkmöglichkeiten ersetzt werden mußte, plante deshalb die Unternehmensleitung statt einer Übergangslösung gleich zukunftsorientiert 580 zusätzliche Stellplätze ein. "Ein modernes Einkaufszentrum darf sich nicht nur auf eine kundenfreundliche Gebäudekonzeption beschränken, sondern muß schon auf dem Parkplatz eine angenehme Einkaufsatmosphäre ausstrahlen", erklärt Wolfgang Kimmerle, Leiter Technisches Immobilienmanagement der Breuninger GmbH & Co.

Ökologische Vorgaben

Versickerung statt Versiegelung – eine Forderung, die mittlerweile bundesweit im Trend liegt. Immer mehr Bundesländer oder einzelne Kommunen verlangen eine grundstücksnahe, umweltschonende Entwässerung von Oberflächenwasser.

Ähnliches gilt für Ludwigsburg. Bei der Auswahl der Beläge (Zufahrten, Fahrgassen, Stellplätze) war im Zuge des Bebauungsplanverfahrens die Vorgabe des Stadtplanungs- und Grünflächenamtes einer möglichst geringen Bodenversiegelung zu berücksichtigen. In enger Abstimmung mit dem Bauherrn einigte man sich darauf, daß die Größe der versiegelten Flächen für Fahrgassen und Zufahrten nicht den versickerungsfähigen Flächenanteil der gesamten Bebauung überschreiten durfte. Dies wurde eingehalten: Über 50 Prozent des rund zwei Hektar großen umgebauten Geländes sind Grünflächen (3.700 Quadratmeter) oder wurden versickerungsfähig bepflastert (6.500 Quadratmeter).

Pflasterstein mit spezifischen Vorteilen

Bei den ökologischen Belägen für die Stellplätze ging man auf Nummer Sicher. Bauherr und Planer überzeugten sich beim Hersteller, der Ebert Betonsteinwerke (Remseck), einem Mitgliedsunternehmen der "natürlichStein"-Herstellergemeinschaft, von den spezifischen Vorteilen des versickerungsfähigen Pflastersteins "geoston". "Er ist sowohl vom Preis als auch von seinen funktionellen Vorzügen für die Befestigung von Parkplatzflächen besonders gut geeignet", begründet der für die Planung und Bauleitung zuständige Bauingenieur Achim Schmielau von der Kerker, Müller und Braunbeck Planungs- und ProjektsteuerungsgeselIschaft (Ludwigsburg) die Auswahl.

Dauerhaft versickerungsfähig und filterstabil

Der Geoston besitzt aufgrund seines haufwerksporigen Betonsteingefüges eine sehr hohe Versickerungsfähigkeit: Messungen der Universität Essen aus dem Jahr 95 belegen eine lnfiltrationsrate von mindestens 1000 1/sec x ha. Neben der reinen Sickerleistung ist bei dem Projekt vor allem die Filterwirkung des Belages von Bedeutung – ein besonderer Pluspunkt von "geoston". Seine feinporige Vorsatzschicht verhindert wie ein Filter das Eindringen von Feinstpartikeln in den Untergrund. Grundwasserbelastende Partikel wie zum Beispiel Reifenabrieb bleiben an der Steinoberfläche zurück. Durch einfache, saugende Reinigung (Geocleaning) ist dauerhafte Funktionsfähigkeit gewährleistet.

Zügige Verlegung

Da sich der Untergrund nicht als besonders wasserdurchlässig erwies, dient die eingebaute Tragschicht neben ihrer tragenden Funktion auch als Speicherraum. Das Schichtmaterial setzt sich zusammen aus filterstabilem Schottergemisch mit einem Körnungsdurchmesser von 2/32 oder 2/45 Millimeter.

Das gute Handling der eingesetzten Pflastersteinformate (20/20/8) und (20/10/8) führten zu der vom Bauherrn gewünschten kurzen Bauzeit. Spezielle Randsteine erlaubten einen sauberen Anschluß an Begrenzungen und Fahrstraßen. In rund fünf Monaten, von Mitte März bis Ende Juli ’98, war die Pflasterung inklusive aller Vor- und Nebenarbeiten abgeschlossen.

Maximale Sicherheit gegen Stauwasser

Ganz auf herkömmliche Oberflächenentwässerung konnte – insbesondere auch aufgrund der asphaltierten Zufahrten und Fahrgassen – nicht verzichtet werden. Eine Entwässerung dieser Flächen findet über Straßeneinläufe in einen Regenwasserkanal statt.

Der Kanal hat zudem eine Art Pufferfunktion: Sollte bei sehr intensiven Niederschlägen die Wasseraufnahmefähigkeit der Tragschicht der Stellplätze zeitweise gesättigt sein, kann nicht mehr speicherbares Wasser über verlegte Drainagerohre gedrosselt in den Regenkanal abfließen. Durch die vorübergehende flächige Speicherung werden Abflußspitzen erheblich reduziert und der Vorfluter entlastet.

Einladende Gesamtgestaltung

Für die Stellplatzmarkierung wurde ebenfalls ein Produkt von Ebert eingesetzt. Der weiße Quinta-ferro (207) erhöht die optische Attraktivität der Stellflächen. Der Parkplatz überzeugt insgesamt durch sein einladendes Erscheinungsbild. Zur Straße hin wird er durch angepflanzte Kaiserlinden abgeschirmt. Die große Fläche selbst ist gestalterisch geschickt durch kleine Grünflächen in den einzelnen Stellplatzreihen unterteilt. Bäume (Platanen), Sträucher, Bodendeckerrosen, Johanniskraut und Rasen benötigen wenig Pflegeaufwand. Sie tragen in Verbindung mit dem hellen Farbton des Pflastersteines zu einem naturverbundenen Gesamteindruck bei.

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