In der Fortsetzung unseres Berichtes über die Sauna, liegt der Schwerpunkt dieser Ausgabe von "Thema der Woche" auf den technischen Elementen, der Bauweise sowie den Holzarten, die beim Bau einer Sauna verwendet werden.
In unseren Regionen hat kaum noch jemand Platz, eine Sauna in der ursprünglichen Form, nämlich als freistehendes, beheiztes Holzhaus, zu bauen. Daher wird die Sauna meist im Haus untergebracht. Das Kernstück einer Sauna ist die beheizbare Kabine. Die zunehmende Begeisterung für das Saunabaden wurde auch von der Industrie erkannt, und daher gibt es eine Vielzahl von Firmen, welche die verschiedensten Saunaanlagen mit entsprechendem Zubehör anbieten. In Fachbetrieben, die meist überregional arbeiten, können Informationen eingeholt und meist auch die diversen Saunamodelle besichtigt werden. Auch Sonderausführungen sind in fast beliebiger Form erhältlich. Meist bieten diese Firmen die Anlieferung, die Aufstellung, Anschlüsse und Inbetriebnahme als Paket an. Handwerklich geschickte Saunafans können jedoch durch Eigenleistungen bei den Vorarbeiten (Anschlüsse, Fließen usw.) sowie der Montage der Sauna einiges an Geld sparen. Die meisten Saunahersteller bieten auch Fertigteilbausätze oder Materialbausätze an, die nach Montageplan recht leicht in wenigen Stunden aufzustellen sind.Grundsätzlich unterscheiden wir, in Bezug auf die Bauweise einer Sauna, zwei Hauptgruppen.
1. Die Schicht- oder Elementbauweise
Die Elementbauweise wird bestimmt durch eine mehrschichtige Wand- und Wärmedämmschicht aus temperatur- und formbeständigem und nichtbrennbarem Wärmedämmaterial mit geringer Wärmeleitung (Mineralfaser, Glasfaser, Schaumglas o.ä.). Die Holzumschalung ist mit einer Wasserdiffusionssperre (Aluminiumfolie) abgeschlossen. Die Innenverkleidung sollte eine Stärke von mind. 12 mm aufweisen. Die Verbindungsstellen der einzelnen Elemente sollten, um Wärmeverluste zu vermeiden, mit temperaturbeständigen und vor allem formaldehydfreien Dichtungen ausgestattet sein.
2. Die Massivholzbauweise (Blockbohlenbau)
[IMG]sauna2.2.gif[/IMG]Bei dieser Bauweise bestehen die Wände und Decken aus mind. 50 mm dicken Holzbohlen im Verbund. Diese Blockbohlen, die durch Nut und Feder sowie durch speziell gefräste Eckverbindungen und Spannschrauben zusammengepaßt werden, haben den Vorteil, daß sie auch im Freien aufgestellt werden können. Voraussetzungen sind die entsprechenden Vorinstallationen. Ein weiterer Vorteil dieser Bauweise ist, daß die Wärmedämmschicht und die Dampfsperre nicht erforderlich sind, da diese das freie "Atmen" des Holzes behindern würden. Erwähnenswert erscheint uns noch die Faßsauna, welche sich für eine Aufstellung innerhalb als auch außerhalb des Hauses eignet. Eine Faßsauna wird aus besonders widerstandsfähigen Edelhölzern (Redwood, Zedernholz) hergestellt und als kompletter Bausatz angeliefert. Eine völlig ungeschützte Aufstellung im Freien ist für keine Sauna empfehlenswert, da extreme Temperaturunterschiede das Holz schwer belasten. Es ist zu bedenken, daß die Temperaturen im Saunainnenraum bis zu 100 °C erreichen, während die Außentemperatur durch Witterungseinflüsse wie Sonne, Regen, Frost und Schnee bestimmt wird. Empfehlenswert bei einer Aufstellung im Freien ist ein Dach mit großen Vorsprüngen sowie ein entsprechender Holzschutz für die Außenwände. Außerdem sollte bedacht werden, daß bei einer Freiluftsauna ein Fundament benötigt wird. Hier sollte der Rat einer Fachfirma eingeholt werden, um eine fachmännische Bauausführung zu gewährleisten.
Holzarten, die für den Saunabau geeignet sind
Neben der fachlichen Verarbeitung hängt die Haltbarkeit einer Saunakabine im wesentlichen von der Holzauswahl ab. Dabei kommen für die verschiedenen Einsatzbereiche, wie Innenverkleidung, Außenverkleidung, Liegen und Regale, verschiedene Holzarten zur Verwendung.
Die Saunakabine
Grundsätzlich sollte das verarbeitete Holz im Saunainnenbereich unbehandelt sein. An das Holz der Saunakabine werden höchste Anforderungen gestellt. Die Holzauswahl sollte nach den Kriterien der Widerstandsfähigkeit gegenüber hohen Temperaturschwankungen ausgewählt werden. Außerdem sollte dieses Holz im weitestgehend harzfrei sein. Alle diese Kriterien erfüllt im besonders hohem Maße das Holz der kanadischen Hemlocktanne. Es ist feinjährig und geradfasrig gewachsen und weist daher ein ausgezeichnetes Stehvermögen auf. Es hat einen geringen Harzgehalt und keine eingewachsenen Äste. Leider liegt der Preis erheblich über dem der ebenfalls geeigneten europäischen Holzarten.Von den europäischen Holzarten wird meistens die Nordische Fichte für die Innenauskleidung der Saunakabine verwendet. Diese Holzart ist relativ harzarm und ist, trotz der gewachsenen Äste und des starken Arbeitens, recht gut für den Saunabau geeignet. Außerdem wird die Nordische Fichte auch gerne als preiswerte Lösung für die Außenverkleidung der Kabine verwendet. Für die Innenverkleidung kommen fast überwiegend diese beiden Holzarten zur Verwendung. Werden andere Holzarten wie Lärche, Kiefer oder Douglasie verwendet, so ist mit langjährigem starkem Harzaustritt zu rechnen.
Kanthölzer, Rahmenkonstruktionen
Auch die Hölzer für die Rahmenkonstruktion müssen sorgfältig ausgewählt werden. Dieses Holz sollte keinesfalls zu drehwüchsig oder zu feucht sein. Die Stärke sollte dem vorgesehenem Dämmaterial entsprechen, möglichst gerade und rißfrei sein.
Die Inneneinrichtung
[IMG]sauna2.3.gif[/IMG]Da sich die Inneneinrichtung auf die Liege- und Sitzfläche bezieht, sollte dieses Holz ast-, harz- und splitterfrei sein. Außerdem sollte es eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweisen, der Belastung durch Feuchtigkeit (Schweiß) und hohen Temperaturschwankungen standhalten. Hier eignen sich Pappelholz und afrikanisches Abachi. Beim Eigenbau der Inneneinrichtung sollte darauf geachtet werden, daß die Verschraubungen und Befestigungen verdeckt verarbeitet werden. Sind Sitz- und Liegebänke nicht fest in der Sauna installiert und leicht herausnehmbar, so hat dies den Vorteil, daß eine Reinigung außerhalb der Sauna, z. B. durch Abhobeln oder Abschleifen, möglich ist.
Die Außenverschalung
Für die Außenverschalung bieten sich übliche Profilbretter, mit Verbindungen wie Nut- und Feder, mit Schattennut o. ä. an.Zum Abschluß für diese Woche noch ein Wort zum Saunaboden. Der Boden im Saunabereich sollte möglichst eben, wärmeisoliert und mit einer Dampfsperre versehen sein. Auf diesen Untergrund kann dann ein Aufbau nach Wunsch eingebracht werden.
Wir hoffen, daß wir diese Woche einige interessante Aspekte über die Saunaanlage aufzeigen konnten und möchten nächste Woche mit den Themen "Dämmung, Saunaofen, Steuergerät, Lüftung usw." an die Informationen dieser Woche anschließen.