Schimmel keimt auch im nassen Rohbau!
Schimmel war einmal ein typisches Altbauproblem. Heute gedeiht Schimmel auch in vielen Neubauten. Und das hat einen einfachen Grund.
Die Sachverständigen des Verbands Privater Bauherren (VPB) beobachten seit vielen Jahren vor allem in den Wintermonaten immer wieder dasselbe Ärgernis: Im Erdgeschoss und im ersten Stock wird verputzt und geheizt, während die Öffnung der Bodeneinschubtreppe und damit zum noch unausgebauten und ungedämmten Dachgeschoss sperrangelweit offen steht. Das ist bauphysikalisch fatal, denn die Feuchtigkeit aus dem unteren Bereich zieht wie in einem Kamin nach oben und schlägt sich dort an den kühlen Bauteilen wie zum Beispiel den Dachsparren nieder. Diese Feuchtigkeit führt fast immer zu Schimmelbefall, der später teuer saniert werden muss. Im schlimmsten Fall, so die VPB-Erfahrung, müssen Balken sogar ausgetauscht werden. Das Problem ließe sich vermeiden, wenn alle Öffnungen zum unausgebauten Dach vor dem Ausbau luftdicht geschlossen würden. Damit wären kühler und beheizter Bereich baulich getrennt. Die Feuchte aus Putz und Estrich könnte nicht ins Dach ziehen, sondern über die Fenster entlüftet werden. Eigentlich eine einfache Sache, aber gerade auf Schlüsselfertigbaustellen wird darauf kaum geachtet. Bauherren sollten deshalb einen unabhängigen Bausachverständigen mit der regelmäßigen Baustellenkontrolle beauftragen.