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Schöne Treppen

Gibt es denn wirklich schöne Metalltreppen? Zu Hause nimmt man doch lieber Treppen aus Holz, oder? Das ist eine reine Geschmackssache. In den Zeiten, in denen es immer mehr Liebhaber von Designmöbeln gibt, gilt auch Metall als angenehm im Lebensumfeld.

Gibt es denn wirklich schöne Metalltreppen? Zu Hause nimmt man doch lieber Treppen aus Holz, oder? Das ist eine reine Geschmackssache. In den Zeiten, in denen es immer mehr Liebhaber von Designmöbeln gibt, gilt auch Metall als angenehm im Lebensumfeld. Daher interessieren uns in dieser Woche schöne Metalltreppen.

An dieser Stelle sei gleich darauf verwiesen, daß Metall schon lange seinen Platz im Treppenbau hat. Die Vorzüge liegen eindeutig auf der Hand. Im Falle eines Brandes sind solche Treppen begehbar und es kann auf diese Weise ein Haus noch evakuiert werden. Uns fallen da sofort die vielen Brandschutztreppen in vielen amerikanischen Filmen ein. Jede Verfolgungsjagd über eine rustikalwirkende Treppe wäre nur halb so dramatisch, wie über eine Metalltreppe, durch die sich Verfolgter und Verfolger immer wieder sehen können. Nun gehe ich nicht davon aus, daß man so etwas zu Hause nachspielen will. Daher geht es um Treppen, die man in seinem Umfeld wiederfindet und die im Wohnraum eingebaut werden können.

Treppen in Mischbauweise sind schon lange in unseren Wohnräumen zu finden. Dazu soll an dieser Stelle auf die Treppen, die in den anderen Beiträgen vorgestellt wurden, hingewiesen werden. In allen Treppenformen, wie Wendel- bzw. Spindeltreppe, Wangen- und Spartreppe sind Beispiele aufgezeigt worden, bei denen Metall mit verarbeitet worden ist. Als erstes fallen uns sicher diverse Formen von Handläufen ein, die aus Metall sind. Auch bei der industriellgefertigten Spartreppe wurde Metall als Träger für die Stufen verwendet.

Welche Materialien kommen aber zum Einsatz, wenn es um Metalltreppen geht? So einfach läßt sich diese Frage nicht beantworten. Das ist zum einen reine Geschmacksfrage und zum anderen eine Frage der Stabilität. Wichtig ist natürlich auch, daß die Treppen den Anforderungen entsprechen, die an sie gestellt werden. Fragen zur Steigung will ich an dieser Stelle ganz vernachlässigen. Die Steigung ist nicht vom Material abhängig, sondern von der Treppenkonstruktion. Schauen wir uns doch einmal die Vorzüge von Metall im Gegensatz zu Holz an:Metalltreppen sind zirka um ein drittel preiswerter als Holztreppen. Metall läßt sich in großen Mengen leicht verarbeiten. Es kann leicht verformt werden. Es läßt sich leicht montieren und demontieren. Es kann bedenkenlos mit anderen Materialien kombiniert werden. Gerade das ist mit Holz nicht immer so leicht. Es wirkt sehr leicht und elegant, weil es bei einer relativen Materialstärke die Stabilitätsanforderungen erfüllt. In Außenanlagen eingesetzt, sind diese Treppen pflege- und wartungsärmer als Holztreppen.
Es gibt aber auch Nachteile. Sonst gäbe es doch sicherlich nur noch Metalltreppen, oder? Als einer der wesentlichsten Nachteile sei hier zu sagen, daß Metall ein Rohstoff ist, der für seine Bearbeitung sehr viel Energie benötigt. Außerdem überträgt Metall sehr leicht Schwingungen. Daher sind Metalltreppen häufig als Außentreppen geplant. Kommen sie in Gebäuden vor, muß eine Verankerung eingeplant werden, die eine Übertragung der Schwingungen auf das Gebäude verhindert. Bei Außentreppen darf die Wärmeleitfähigkeit von Metallen nicht vernachlässigt werden. Ich denke dabei daran, daß sich ein Metallhandlauf unter Sonneneinstrahlung sehr stark aufheizen kann und er dadurch unter Umständen nicht genutzt werden kann, weil er schlicht zu heiß ist. Im Winter kann der Frost dagegen die Treppe ganz leicht zu einer Rutschbahn werden lassen.Die Vorteile verdeutlichen aber, daß Metall als Baumaterial nicht nur in alten Filmen für Verfolgungsjagden interessant ist, sondern immer mehr zu gestalterischen Zwecken im Wohn- und Arbeitsumfeld eingesetzt wird.

[IMG]treppe10.1.gif[/IMG]Metalltreppen finden wir in allen Konstruktionsformen von Treppen. An dieser Stelle ist eine Spindeltreppe ganz aus Metall. Die Leichtbauweise ist gut zu erkennen. Dieser Vorteil wird von der gelungenen Gestaltung dieser Treppe unterstützt. Sie bildet mit dem Gebäude eine Einheit, die durch die Brücke hergestellt wird. Diese Brücke verhindert außerdem, daß die Schwingungen beim Laufen auf der Treppe an das Haus weitergeleitet wird. Andererseits ist die Treppe allein ebenfalls ein wirksames Gestaltungselement. Die Rundstahlstäbe lassen die scharfen Kanten an der Wange vergessen. Um die von mir angeführten Nachteile zu kompensieren, werden für die Laufflächen gelochte Bleche eingesetzt. Das verhindert die Eisbildung auf den Stufen und die Treppe bleibt auch bei harten Winterbedingungen unfallsicher.

[IMG]treppe10.2.gif[/IMG]Eine Metalltreppe für den Gebrauch in geschlossenen Räumen zeigt eine weitere Spindeltreppe, die ganz aus Metall gefertigt ist. Wieder zeigt sich die Leichtigkeit in der Konstruktion. Diese beiden Beispiele verdeutlichen die Flexibilität des Materials und das zweite Bild beweist, daß Metalltreppen nicht nur als Brandschutztreppen zum Einsatz kommen müssen.

[IMG]treppe10.3.gif[/IMG]Noch deutlicher ist das bei Treppen, die mit anderen Materialien kombiniert sind, zu sehen. Das erste Beispiel stellt eine weitere Spindeltreppe dar, bei der die Stufen aus poliertem Granit bestehen und alles weitere aus Edelstahl. Ich will hier versuchen Treppen zu zeigen, die ohne Holz auskommen.

[IMG]treppe10.4.gif[/IMG]Die Kombination von Materialien, die leicht zu verformen sind, können natürlich auch besondere Treppen zulassen. An dieser Stelle eine Treppe, die aus Metall und Plexiglas kombiniert ist. Sie scheint regelrecht durchsichtig. Die Stufen sind an der Spindel befestigt. Dadurch wird eine Schwingungsübertragung an die Wand vermieden. Eine letzte Form einer Metalltreppe soll diese Bodentreppe sein. Eine Treppe aus Holz wäre für diesen Zweck nicht realisierbar. Durch das eingesetzte Aluminium wird diese Treppe sehr leicht. Das ist eine typische Anwendung für eine Spar- bzw. Steiltreppe, die außerdem noch weggeklappt werden kann. Nun fehlt eigentlich nur noch eine Anwendung von Metalltreppen mit einem geraden Verlauf. Dazu kann ich noch einmal eine Außentreppe vorstellen, die gänzlich aus Metall besteht. Diese Treppe hat schon noch etwas von den Metalltreppen in den obenangeführten Filmauftritten.

[IMG]treppe10.5.gif[/IMG]Abschließend will ich aber noch auf Treppen verweisen, die aus Metall bestehen, weil es einfach zwingend ist. Denken Sie an Maschinenenräume auf Booten oder in Werkhallen oder aber auch an Kräne. Bei diesen Einsatzgebieten sind andere Materialien nicht nur unzweckmäßig, sondern tragen eventuell zu einer erhöhten Unfallgefahr bei. Ganz zu schweigen von dem eingesparten Gewicht. Diese Tatsache wird sehr deutlich, wenn man einmal eine solche Treppe auf einem U-Boot benutzt. Die Möglichkeit haben Sie in Speyer, wo Sie ein U-Boot besteigen und sich wie Herbert Grönemeyer in "Das Boot" fühlen können. Bei einem solchen Einsatz von Treppen kann man nicht mehr von Wegen reden, die nach "oben" führen. Hier beherrscht die Zweckmäßigkeit die Konstruktion. Es gibt wenig Platz und sie dürfen nicht schwer sein. Sie dürfen trotz Verschmutzung keine Unfallquelle darstellen. Ich glaube, das ist das eigentliche Bild, das wir im Kopf haben, wenn wir von Metalltreppen reden. Daß es auch andere Treppen geben kann, habe ich Ihnen an dieser Stelle aufgezeigt. Eine letzte Art Metalltreppe, die ich noch vorstellen will, steht in Schleusingen/Thüringen und stammt von dem italienischen Gestalter Paolo Minoli. Sie zu besteigen, ist nur den Vögeln gestattet, die auf diesen Stufen wandeln können.

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