Ostdeutsche Bauwirtschaft fordert Bundesregierung zu Kampf gegen Schwarzarbeit auf
In einem Brief an die Bundesregierung und die Bundestagsabgeordneten anlässlich der Klausurtagung des Bundeskabinetts am Wochenende hat er Zweckverbund Ostdeutscher Bauverbände e.V. (ZVOB) den verstärkten Kampf gegen die Schwarzarbeit am Bau gefordert.
ZVOB-Präsident Jochen Forßbohm erklärt dazu: „Schwarzarbeitsbekämpfung ist das beste Mittel, den Bundeshaushalt zu konsolidieren. Das Schwarzarbeitsvolumen beläuft sich in Deutschland auf rund 359 Milliarden Euro. Bei einer Staatsquote von rund 50% hieße die effektive Bekämpfung von Schwarzarbeit Einnahmen in Höhe von knapp 180 Milliarden Euro! Diese 180 Milliarden liegen auf der Straße! Selbst bei einem Rückgang der Schwarzarbeit um nur 10% könnten noch Mehreinnahmen in Höhe von 18 Milliarden Euro erzielt werden.“
Der Schaden, der durch Schwarzarbeit am Steuersystem und den Sozialkassen entsteht, ist immens. Allein im Jahr 2006 wurde durch Zollfahnder der Finanzkontrolle Schwarzarbeit nach einem Bericht des Bundesrechnungshofs eine Schadenssumme von 609 Millionen Euro ermittelt, die Dunkelziffer ist jedoch weit höher.
In seinem Brief an die Fraktionen des Bundestags rechnet der ZVOB vor, dass sich bereits heute jeder Euro, der in die Bekämpfung von Schwarzarbeit gesteckt wird, fast dreifach auszahlt. „Eine Milliarde Euro pro Jahr an Zusatzeinnahmen für den Staat wären bereits jetzt möglich, würde man die derzeit rund 6.500 Kontrolleure effektiver einsetzen und die Kontrolldichte auf Baustellen verstärken“, so Forßbohm weiter. Die Hauptforderung des ZVOB ist, neben dem effektiveren Einsatz der Kontrolleure die Anzahl der Zollfahnder zu verdoppeln. Zudem spricht sich der Verband für den Einsatz effektiver Kontroll-Instrumentarien wie der elektronischen Chipkarte am Bau aus, auf der die Sozialversicherungsmerkmale der Arbeitnehmer gespeichert sind.