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Stetiges Wachstum

Ferienimmobilien in Deutschland sind Gewinner der Krise

Nach einer aktuellen Studie von FeWo-direkt und der Kristensen Group Deutschland favorisieren private deutsche Anleger Ferienimmobilien im eigenen Land. 48 Prozent der Objekte aller Befragten befinden sich in deutschen Urlaubsgebieten. Ferienimmobilien im Ausland verteilen sich auf Spanien (10,4 Prozent), Italien (8,1 Prozent) und Frankreich (7,9 Prozent). Auch in der Krise bleiben deutsche Ferienimmobilien die Gewinner: 2008 investierten 53,5 Prozent in  Deutschland, bei den Auslandsimmobilien liegen die USA mit acht Prozent auf Platz zwei. Dies ist eines der Ergebnisse aus der Befragung von 2.036 privaten deutschen Besitzern von Ferienimmobilien zu Kaufmotiven, Objekteigenschaften, Finanzierung und Vermietung.

Bei den Kaufmotiven rangiert die Eigennutzung mit 43 Prozent an erster Stelle. 40,1 Prozent betrachten die Ferienimmobilie als Vermietungsobjekt, 36,4 Prozent als Kapital- und Geldanlage. „In den letzten Jahren nutzen immer mehr Käufer ein Modell aus Selbstnutzung und Vermietung“, stellt Per Barlag Arnholm, geschäftsführender Gesellschafter der Kristensen Group Deutschland fest. „Durch die Vermietung der Ferienimmobilie in Zeiten der Nichtnutzung durch den Eigentümer werden Mieteinnahmen generiert, die zur Refinanzierung des Objekts genutzt werden.“

Dabei variieren die Jahreseinnahmen aus der Vermietung stark. Die durchschnittlichen Mieteinnahmen betragen 13.980 Euro pro Jahr. Während 59 Prozent der Befragten bis zu 10.000 Euro Mieteinnahmen erzielen, gibt es regelrechte Vermietungsprofis mit Einnahmen von mehr als 20.000 Euro pro Jahr. Ferienimmobilien sind im Schnitt 23 Wochen pro Jahr ausgelastet. Insbesondere in der Finanzkrise gewinnt der Ferienhausurlaub viele Erstmieter, die dem Pauschaltourismus den Rücken kehren. Ferienimmobilien in Deutschland sind als Vermietungsobjekte besonders attraktiv. „Wer seine Ferienimmobilie ganzjährig zur Verfügung stellt, kann in bevorzugten Lagen Mieteinnahmen von bis zu 30.000 Euro erwirtschaften“, sagt Miro Morczinek, Country Manager von HomeAway Deutschland, Betreiber des Ferienhausportals FeWo-direkt. „In Top-Lagen wie an der Küste oder attraktiven Binnengewässern liegt die jährliche Auslastung bei 43 Wochen und mehr. Der Wechsel von Fern- zu Nahdestinationen und der Wunsch nach einer preisgünstigen Urlaubsform mit schneller Anreise machen Ferienimmobilien im eigenen Land zu einem krisenfesten Investment.“

Ferienimmobilien sind nicht nur Vermietungsobjekte, sondern auch stabile Wertanlagen: 76,7 Prozent der Objekte sind nach Angaben der Eigentümer im Wert gestiegen. „In erstklassigen Strandlagen, wo schon heute freie Ferienhäuser knapp sind, wurde in den vergangenen zehn Jahren eine beachtliche Wertsteigerung verzeichnet“, so Arnholm. Für die befragten Besitzer von Ferienimmobilien ist die Lage wichtigstes Kaufkriterium (84,4 Prozent), gefolgt von Urlaubsland (55,9 Prozent) und Kaufpreis (43,9 Prozent). Für 86,9 Prozent der Befragten ist sie auch für die Wertveränderung der Immobilie ausschlaggebend und damit wichtiger als die Instandhaltung (72 Prozent). 35 Prozent der Ferienimmobilien befinden sich am Strand, 25,5 Prozent in ländlicher Umgebung und 17,6 Prozent in den Bergen. In puncto Infrastruktur legten mehr als 60 Prozent Wert auf Wander- und Radwegenetze und Einkaufsmöglichkeiten in der nahen Umgebung. 94,2 Prozent der Objekte befinden sich in einem Dorf oder einer Kleinstadt.

Für den Traum der eigenen Ferienimmobilie zahlten Anleger durchschnittlich 196.500 Euro, mehr als die Hälfte maximal 150.000 Euro. Dabei kam für 66,9 Prozent nur eine Mischfinanzierung aus Fremd- und Eigenkapital infrage. Der Anteil des Fremddarlehens lag durchschnittlich bei 53,7 Prozent. Immer mehr Käufer betrachten ihr Urlaubsdomizil schon beim Kauf als Vermietungsobjekt. Die Mehrheit hat schon vor dem Kauf abgeschätzt, ob sich die Immobilie gut vermieten lässt. Dabei ist ein deutlicher Trend erkennbar: Während in den 80ern nur 42,4 Prozent beim Kauf auch die Vermietbarkeit des Objekts berücksichtigten und in den 90ern erst 53,4 Prozent, waren es seit 2000 bereits mehr als 70 Prozent.

Mit 53,4 Prozent liegt das Ferienhaus knapp vor der Ferienwohnung. Dabei sind rund 48 Prozent der Objekte größer als 80 Quadratmeter. Garten (73,7 Prozent) und Terrasse (68,3 Prozent) sind wichtigste Ausstattungskriterien, gefolgt von der Einbauküche (58 Prozent). Fast 50 Prozent erwarben das Objekt von einem privaten Verkäufer. Ein Drittel der Befragten beurteilten den finanziellen Aspekt als größte Hürde beim Kauf. Gesetzliche Vorschriften waren für 25,1 Prozent ein großes Hindernis. Für 23 Prozent erschwerten Verwaltungsangelegenheiten den Kaufprozess. Trotz aller Barrieren sind 96,6 Prozent der Eigentümer mit ihrem Objekt zufrieden. Im Durchschnitt besitzen sie 1,7 Ferienimmobilien. Fast 18 Prozent denken darüber nach, eine weitere Ferienimmobilie zu erwerben, mit 48 Prozent der Stimmen ist Deutschland der klare Favorit. Dabei sehen Mehrfachkäufer das zweite Objekt eher als Vermietungs- und Geldanlage. Nur 9,3 Prozent würden es selbst nutzen. Ferienimmobilienbesitzer kommen größtenteils aus der Mittelschicht. 60,9 Prozent haben ein Haushaltsnetto-Einkommen von weniger als 4.000 Euro.

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