DBU-Kampagne „Haus sanieren – profitieren“ gibt Hinweise
Wasser – die lebenswichtige Quelle steht massiv unter Druck. Die Industrialisierung und der Anstieg der Bevölkerungszahlen wirken sich auf das „Blaue Gold“ aus und machen es zu dem Schlüsselthema des 21. Jahrhunderts. Grund genug, jährlich zu einer Weltwasserwoche einzuladen, um über die knapper werdende Wasserversorgung zu beraten.
In Stockholm trafen sich dieser Tage die Experten zum 18. Mal. „Wir müssen uns immer wieder an die Pflichten gegenüber diesem kostbaren Rohstoff erinnern. Das erste Gebot kann nur Sparsamkeit lauten“, sagte Stefan Rümmele, Projektleiter der Klimaschutzkampagne „Haus sanieren – profitieren“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Bereits im Haushalt könne jeder Einzelne zu weniger Vergeudung und zu mehr Umweltschutz beitragen. Denn schon die mit Wasser funktionierende
Kühlanlage oder der dichte Wasserhahn spielten beim bewussten Umgang eine Rolle. „Wasser wandelt sich vom reinen Nutzobjekt zum Einsparprojekt“, so Rümmele.
Selbst Regenwasser brauche nicht unbenutzt im Boden zu versickern. Eine Zisterne könne im Garten unter der Erde installiert und für die Wasserversorgung benutz werden. Das vom Dach aufgefangene Wasser werde direkt in den Speicher geleitet und später herausgepumpt. „Regenwasser eignet sich gut für die Waschmaschine und schont sie sogar, weil es weniger Kalk enthält“, weiß Andreas Skrypietz, Energieberater der DBU-Initiative. Es könne aber auch für die Toilettenspülung oder als Blumenwasser genutzt werden. „Die Anschaffung und der Einbau eines Regenwasserspeichers ist zwar aufwändig, aber es lohnt sich, wenn in der jeweiligen Kommune keine Abwassergebühren für das genutzte Regenwasser erhoben werden“, so Skrypietz. Denn durch die Regenwassernutzung könne die Wasserrechnung um einiges senken.
Eine andere Möglichkeit, Regenwasser umweltfreundlich zu verwenden, sei die sogenannte Verdunstungskühlung. Diese Technik werde in der Kühlung von Räumen in großen Gebäuden alternativ zur Klimaanlage benutzt. Das System verwende Wasserdunst, um zu kühlen. „Das Grundprinzip ist einfach und spart dazu noch eine Menge Kosten“, so Skrypietz. Um eine zu hohe Feuchtigkeit in den Räumen zu vermeiden, müssten die Anlagen entsprechend justiert werden.
Die Klimatisierung der Räume könne auch über die Fußbodenheizung stattfinden, die im Sommer Grundwasser in einem zirkulierenden System zur Kühlung verwendet. Wie wirkungsvoll das System ist, erklärt Skrypietz: „Wassertemperaturen von zirka 20 Grad kühlen die Räume auf etwa 26 Grad ab. Durch eine Lüftungsanlage kann das Grundwasser auch die Luft kühlen.“ Habe das Wasser das Haus einmal durchlaufen, könne es ohne Probleme wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt werden.
Im Zentrum für Umweltkommunikation der DBU, dem Hauptsitz der Kampagne „Haus sanieren – profitieren“, wird diese naturnahe Regenwasserbewirtschaftung seit acht Jahren angewendet.
Herzstück der Beratungs- und Klimaschutzaktion der DBU ist ein kostenloser Energie-Check für den Hauseigentümer. Über die Internetseite der Kampagne können sich Interessierte informieren und mit der Suchmaschine nach einem Handwerker in ihrer Nähe suchen. Er führt den Check vor Ort durch. Bereits rund 11.000 Handwerker beteiligen sich an der bundesweiten Aktion.