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Wintergärten

Diese Woche berichten wir über Wintergärten. In keinem anderen Raum erleben die Bewohner eines Hauses die Jahreszeiten so intensiv wie in einem Wintergarten.

Diese Woche berichten wir über Wintergärten. In keinem anderen Raum erleben die Bewohner eines Hauses die Jahreszeiten so intensiv wie in einem Wintergarten. Fast jeder zweite Besitzer eines Einfamilienhauses träumt von einer solchen "grünen Oase": Draußen Schnee, Regen und kalter Wind – drinnen die Annehmlichkeiten eines Wohnzimmers mit der Ungezwungenheit und der Frische des Lebens im Garten…
Weitere Gesichtspunkte sind: Ein Wintergarten hilft durch passive Solarenergienutzung Energie sparen und ist eine preisgünstige Wohnflächenvergrößerung.
Der Anbau eines Wintergartens führt zu einer Minderung der Wärmeverluste eines Gebäudes. Die Außenhaut des Hauses ist nach dem Bau eines Wintergartens dem Wind nicht mehr direkt ausgesetzt und dadurch wird der Wärmedurchgangswert (k-Wert) deutlich verringert.

Es gibt vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten für Glasanbauten. Ein Wintergarten kann vorgebaut, als verglaste Terrasse, Loggia oder Balkon sowie als teilverglastes Dach errichtet werden.

Lage

In bezug auf die Lage sind die meisten Hausbesitzer ziemlich festgelegt. Alles hängt von der Lage des Grundstücks, vom Standort des Hauses und vom Lauf der Sonne ab. Wenn sich Standortalternativen bieten, dann sollten Sie die unterschiedlichen Sonneneinstrahlungen bedenken. Machen Sie sich Gedanken, wozu der Raum am meisten genutzt werden soll. Unausweichliche Beschattungen, wie durch Bäume oder Bauten in der Nachbarschaft, sind zu berücksichtigen.

Die Ostlage
Hier haben Sie einen idealen Frühstücks- und Arbeitsraum. Wenn die Sonne aufgeht, wird es gleich warm und die Nachmittagssonne erreicht den Raum nur schwach.
Die Südlage
Ideallage mit der längsten Einstrahlzeit und dem größten Sonnenfangeffekt. Die Südlage ist auch gut geeignet für die flachen Winterstrahlen. Im Sommer sind allerdings gute Dachschattierungen und große Lüftmöglichkeiten erforderlich.
Die Westlage
Die Westlage ist die heiße Lage im Sommer, da tagsüber die warme Luft durch die Sonne noch weiter aufgeheizt wird. Im Winter ist die Sonneneinstrahlung allerdings sehr gering.
Die Nordlage
Ideale Arbeitslage, gut geeignet für Studio oder Atelier. Kaum Sonne, aber gutes Licht.

Größe

Fachleute halten 30 Quadratmeter Grundfläche für das Minimum.

Baugenehmigung

Bevor mit dem Bau eines Wintergartens begonnen wird, ist eine Baugenehmigung erforderlich. Sinnvoll ist es, erst eine Bauvoranfrage beim zuständigen Bauamt zu stellen. Auf diese Weise klärt sich recht schnell, welche Unterlagen notwendig sind. Erst wenn die Bauvoranfrage positiv entschieden ist, sollte der Bauherr weitere Schritte unternehmen. Mit der Arbeit kann erst begonnen werden, wenn die Baugenehmigung erteilt worden ist.

Gerne wird ein Wintergarten an die Stelle einer Terrasse gesetzt. Aber eine Terrasse reicht meist nicht als Fundament. Architekten empfehlen ein Streifenfundament von mindestens 80 cm Tiefe (frostsicher). Fundamente sollten an der Außenseite feuchtegeschützt und wärmegedämmt sein. Bei geheizten Wintergärten muß eine Wärmedämmschicht eingebracht werden. Als Belag für den Boden eignen sich Natursteine oder unglasierte Keramikfliesen.

Baustoff

[IMG]wintergaerten.2.gif[/IMG]Eine wichtige Frage, die sich stellt, ist die Wahl des Baustoffs des Gerippes. Stahl, Alu, Kunststoff oder Holz stehen zur Verfügung. Jeder Baustoff hat seine Vor- und Nachteile. Aluminium ist weitgehend korrosionsbeständig. Die Oberfläche kann eloxiert (elektrolytisches Verstärken der natürlichen Oxydationsschicht), lackiert oder kunststoffbeschichtet sein. Aluminium hat den Vorteil, daß es leicht ist und bei großen Spannweiten verarbeitet werden kann. Stahl dagegen bedarf einer Feuerverzinkung. Aufgrund der großen Tragfähigkeit und Elastizität von Stahl werden kleine Profilquerschnitte benötigt und somit wirken Anbauten aus Stahl besonders leicht. Holzbauteile müssen stärker dimensioniert werden. Durch konstruktive Maßnahmen und durch Holzschutzbehandlungen kann das Problem der Haltbarkeit gelöst werden. Holz ist ein natürlicher Baustoff und sehr flexibel in der Farbgebung und Gestaltung. Dadurch läßt sich Holz als Baumaterial sehr gut in das Gesamtbild eines Hauses einfügen. Bei der Auswahl des Materials ist der wichtigste Aspekt der, daß es zum Charakter des Hauses paßt. Ein Wintergartenanbau kann das gesamte Haupthaus verändern und somit auch dessen Ausstrahlung beeinflussen.

Verglasung

[IMG]wintergaerten.3.gif[/IMG]Für Wintergärten, die Wohnzwecken dienen, muß die Verglasung mit Isolierglas (besteht mindestens aus zwei durch Luftpolster getrennten Glasscheiben) ausgeführt werden. Im Dachbereich muß dieses Isolierglas splitterfreies Verbundsicherheitsglas sein. Heute gibt es spezielles Solarglas, das die Lichtstrahlen ohne wesentliche Verluste passieren, aber die Raumwärme kaum entweichen läßt. Auf speziellen Wunsch des Bauherren wird gelegentlich auch Schalldämm-Isolierglas eingesetzt. Dieses Glas wird hauptsächlich in Flughafen- oder Autobahnnähe gewünscht. Es kann die Lärmbelästigung spürbar mindern. Gelegentlich wird ein Wintergarten auch mit Acryl bestückt. Acryl ist ein durchsichtiger Kunststoff und hat eine Lichtdurchlässigkeit wie Glas. Es ist leicht zu bearbeiten und hat gute wärmedämmende Eigenschaften.

Sonnenschutz/Lüftung

Ein Wintergarten, der die Bewohner in der kalten Jahreszeit durch angenehmes Raumklima erfreut, braucht im Sommer einen Sonnenschutz und eine wirksame Belüftung. Ohne diese Einrichtungen können die Temperaturen bis auf 70°C ansteigen – ungeeignet zum Aufenthalt für Menschen und Pflanzen. Abhilfe schaffen ausreichende Lüftungsfenster und Markisen. Lüftungsfenster sollten unter Berücksichtigung der aufsteigenden Warmluft positioniert werden. Eine Faustformel ist, daß 15% der gesamten Glasfläche als Lüftungsöffnung vorhanden ist. Empfehlenswert ist auch ein Laubbaum in der Nähe des Wintergartens als Schattenspender. Moderne Steuerzentralen ermöglichen die automatische Klimasteuerung im Wintergarten: Ein hilfreicher Hausmeister, wenn gerade niemand zu Hause ist und sich eine Wetteränderung; wie Sturm und Gewitter; einstellt. Bricht an einem Wolkentag plötzlich die Sonne hervor, hilft auch hier die Steuerung. Außerdem ist die Klimasteuerung problemlos mit Markisen zu kombinieren. Empfehlenswert sind auch, je nach Konstruktion des Wintergartens, elektrische Lüfter, die fehlende Luftbewegung bringen.
Außenschattierung für Dächer sind meist Markisen, die in Schienen geführt werden. Sie überstehen so Sturm und Regen, doch sie verschmutzen und verschleißen auch. Innenmarkisen verschmutzen weniger. Hier können dekorative Raffstores eingesetzt werden, wobei die sonnenzugewandte Seite möglichst weiß oder reflektierend sein sollte.

Heizung

Ob eine Heizung notwendig ist, hängt davon ab, wie Sie diesen Raum nutzen möchten. Möchten Sie Ihre grüne Oase als winterlichen Wohnraum nutzen, dann sollte eine Heizquelle vorhanden sein. Eine Fußbodenheizung ist in einem Wintergarten nicht empfehlenswert, da sie sehr träge reagiert – und hier wechseln die Temperaturen sehr schnell. Die Heizung kann sich nicht schnell genug auf Sonne, Wolken, Tag und Nacht einstellen. Ideal sind deshalb Heizkörper mit Thermostat-Ventilen. Diese reagieren sehr viel besser.

Pflanzen

[IMG]wintergaerten.4.gif[/IMG]Das Wichtigste an einem Wintergarten ist die Bepflanzung. Einheimische Pflanzen sind weniger geeignet. Meist halten sie die Wärme nicht aus, und im Herbst werfen sie ihr grünes Kleid ab. Subtropische Pflanzen sind da vorteilhafter. Pflanzen bereichern das Glashaus mit Ihren Grünnuancen und haben einen beruhigenden Einfluß auf die menschliche Psyche. Aber sie tun noch mehr: Sie bringen Schatten, senken mit ihrer Verdunstungskälte die Innentemperatur, und sie produzieren Sauerstoff. Bei der Auswahl sollte auf die Beständigkeit gegenüber starken Temperaturschwankungen, Luftfeuchteschwankungen und starker Besonnung geachtet werden. Folgende Pflanzen eignen sich gut zur Begrünung von Wintergärten: Palmen, Efeu, Passionsblume, Oleander, Teebaum und viele andere mehr.
Eine Beratung durch einen Gärtner ist vorteilhaft und erspart viele Probleme.

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