ZVOB fordert strengere Kontrollen im Vergabeverfahren
ZVOB: Der Billigste ist der Teuerste
Angesichts der teuren Sanierung des Bundesbauministeriums fordert der Zweckverbund Ostdeutscher Bauverbände e.V. (ZVOB) strengere Kontrollen im Vergabeverfahren. „Die Vergabe der Bauaufträge an Billigst-Anbieter sowie mangelhafte Kontrollen der Bauausführungen haben dazu geführt, dass nach nicht einmal zehn Jahren viele Bundesbauten wie derzeit das Bauministerium teuer saniert werden müssen“, erklärt dazu ZVOB-Geschäftsführer Wolf Burkhard Wenkel. „Hier wurde im großen Stil geschlampt. Statt auf Qualität und Nachhaltigkeit hat man offensichtlich nur auf den Preis geachtet und dabei die unsachgemäße Ausführung von Bauleistungen sowie die Beschäftigung von Arbeitnehmern zu Dumpinglöhnen in Kauf genommen. Das rächt sich nun: Das billigste Angebot hat nun das teuerste Nachspiel.“
Der ZVOB fordert daher für die Zukunft stärkere Kontrollen vor der eigentlichen Auftragsvergabe auf Bundesebene nach dem Vorbild der Berliner Bauwirtschaft: „Hier sorgt die Bescheinigung der Sozialkasse des Baugewerbes für Transparenz hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und Seriosität des Unternehmers. Seit September muss die Bescheinigung vorgelegt werden, wenn sich ein Betrieb in das Unternehmer- und Lieferantenverzeichnis eintragen lassen möchte. Mindestlohn-Manipulationen können so bereits im Vorfeld erkannt und die entsprechenden Betriebe von der Vergabe ausgeschlossen werden. Das ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Schwarzarbeit am Bau und stärkt die seriös kalkulierenden und qualitätsbewusst arbeitenden Unternehmen.“
Die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V., Gründungsmitglied des ZVOB, hatte bereits 1998 und 1999 die Vergabe der Aufträge für die Bundesbauten an Billigstanbieter kritisiert und vor den teuren Konsequenzen durch Nachbesserungen und Sanierungen zu Lasten der Steuerzahler gewarnt.
Der Zweckverbund Ostdeutscher Bauverbände e.V. (ZVOB) ist mit seinen rund 2.600 Mitgliedern größter ostdeutscher Spitzenverband der Bauwirtschaft und vertritt gegenüber Bundes- und Landespolitik die Anliegen der Branche.