Dieser Studiengang für eine besondere Gebäudetechnik gilt als Zukunftsweisend.
Wie baut man vom Einfamilienhaus bis zum Großklinikum möglichst nachhaltig? Ein neuer Studiengang wird dazu jetzt an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Saarbrücken angeboten. Das Wintersemester startet mit dem neuen Studiengang „Integrierte nachhaltige Gebäudetechnik“.
Es handelt sich dabei um ein Bachelor-Programm, das zukunftsweisende Kompetenzen im Bereich des nachhaltigen Bauens vermittelt. Nachhaltigkeit im Bauwesen ist ein komplexes Feld, das nun auch akademisch strukturiert angeboten sein soll. Der neue Studiengang „Integrierte nachhaltige Gebäudetechnik“ soll genau diese Wissenslücke schließen. In sechs Semestern erhalten die Studierenden eine umfassende Ausbildung, die sie darauf vorbereitet, sowohl kleine Wohnhäuser als auch große Einrichtungen wie Krankenhäuser umweltfreundlich und ressourcenschonend zu bauen.
Professor Jan Christoph Gaukler, stellvertretender Studienleiter und Koordinator des Programms, erklärt im Interview mit Medienvertretern, dass das vermittelte Wissen im späteren Berufsleben vielseitig anwendbar sei. „Ob Einfamilienhaus oder Großklinikum – die Absolventen werden in der Lage sein, das Gelernte auf unterschiedlichste Bauprojekte anzuwenden“, so Gaukler.
Eine Brücke zwischen verschiedenen Disziplinen
Der Studiengang schließt eine Lücke, die in anderen technischen Studienrichtungen besteht, betont Gaukler. „Während Bauingenieure durchaus das nachhaltige Bauen im Blick haben, kommt die spezialisierte Gebäudetechnik – wie etwa Wärmepumpen, Heizsysteme, Klimaanlagen und die gesamte elektrische Ausstattung eines Gebäudes – oft zu kurz“, erklärt er.
In Fächern wie Maschinenbau oder Elektrotechnik sei dieser Bereich ebenfalls nicht ausführlich genug behandelt. Der neue Studiengang will genau hier ansetzen und die Lücke zwischen der Bauplanung und der Gebäudetechnik schließen. „Eine Wärmepumpe etwa kann nur effizient arbeiten, wenn die Gebäudehülle entsprechend angepasst ist. Genau diese interdisziplinäre Verknüpfung ist das Besondere an unserem Studiengang“, so Gaukler weiter.
Praxisnahe Ausbildung und vielfältige Berufsperspektiven
Ein großer Vorteil des dualen Studienmodells liegt darin, dass die Studierenden ihre theoretischen Kenntnisse direkt in den Ausbildungsbetrieben anwenden können. „Ob in Ingenieurbüros, in der Koordination bei kommunalen oder staatlichen Einrichtungen oder in ausführenden Bauunternehmen – der Studiengang bereitet auf eine Vielzahl von Berufsfeldern vor“, erläutert Gaukler.
Während ähnliche Studiengänge bereits in anderen Städten im Angebot ist, ist das Konzept in Deutschland insgesamt noch nicht weit verbreitet. Umso erfreulicher ist die positive Resonanz: Bereits zum Start des ersten Semesters haben sich über 20 Studierende angemeldet.
Der neue Studiengang „Integrierte nachhaltige Gebäudetechnik“ an der HTW Saarbrücken bietet eine innovative Ausbildungsmöglichkeit für all jene, die eine Karriere im Bereich des nachhaltigen Bauens anstreben. Durch die Kombination aus Theorie und Praxis und die enge Verzahnung von Bauplanung und technischer Ausstattung eröffnet das Programm vielseitige berufliche Perspektiven in einem zunehmend wichtigen Sektor.