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Energieeffizienz: Mieten und Kaufpreise steigen

Anhand einer Studie konnte klar ermittelt werden, dass die Energieeffizienz einen großen Einfluss auf die Höhe der Mieten und die Kaufpreise von Verkaufsobjekten hat.

Energieeffizienz steigert Immobilienpreise: Studie von Wüest Partner

Eine aktuelle Studie des Beratungs- und Bewertungsunternehmens Wüest Partner belegt, dass der energetische Standard von Wohn- und Büroimmobilien maßgeblich die Miet- und Kaufpreise beeinflusst. Konkret zeigt die Studie, dass eine bessere Energieeffizienz sowohl die Mieten als auch die Kaufpreise signifikant steigert. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass sich Investitionen in die Energieeffizienz langfristig lohnen.

Für die Untersuchung analysierte Wüest Partner rund 204.000 Inserate von Wohn- und Gewerbeimmobilien, die zwischen April und August 2023 online gestellt wurden. Diese Daten enthalten Angaben zu Miet- und Kaufpreisen sowie Energieausweisdaten. Dabei achtete man besonders darauf, welche Heizungsträger in Verwendung sind, wobei zwischen fossilen (Gas, Öl) und nicht-fossilen (Holzpellets, Solar, Wärmepumpe) Energieträgern unterschieden wurde. Über 115.000 der betrachteten Immobilien werden mit Gas beheizt, gefolgt von Öl und Fernwärme mit jeweils rund 37.000 Einheiten.

Wohnungsmieten und Energieeffizienz

Die Studie zeigt deutliche Mietunterschiede zwischen den Energieeffizienzklassen. Im Durchschnitt sinken die Mieten um 0,21 Euro pro Quadratmeter bei einer schlechteren Effizienzklasse. Wohnungen der Klasse H sind im Schnitt 1,47 Euro pro Quadratmeter günstiger als solche der Klasse A. Besonders lukrativ ist es, den Standard von Effizienzklasse C auf A zu heben, wodurch Vermieter durchschnittlich 2,85 Euro mehr pro Quadratmeter erzielen können. In den oberen Mietpreissegmenten (über 15 Euro pro Quadratmeter) sind die Unterschiede zwischen den Effizienzklassen A, B und C jedoch weniger ausgeprägt.

Kaufpreise von Wohnobjekten im Überblick

Auch die Kaufpreise variieren stark nach Energieeffizienz. Bei Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen sinken die Preise im Durchschnitt um 80 Euro pro Quadratmeter je schlechterer Effizienzklasse. Besonders deutlich sind die Unterschiede in der Preiskategorie unter 8.000 Euro pro Quadratmeter. Hier erzielen Immobilien der Klasse A durchschnittlich 4,2 Prozent mehr solche der Klasse B. Der Preisunterschied von B zu C beträgt sogar 15 Prozent. Insgesamt sinken die Kaufpreise je Effizienzklasse um etwa 7,5 Prozent oder 80 Euro pro Quadratmeter.

Mehrfamilienhäuser und Büroimmobilien

Bei Mehrfamilienhäusern zeigt die Studie, dass die Kaufpreise im Durchschnitt um sechs Prozent je Effizienzklasse sinken. Besonders markant sind die Unterschiede zwischen den Klassen A, B und C, wo die Preise um durchschnittlich zehn Prozent je Kategorie fallen. Für Büroimmobilien ergibt sich ein durchschnittlicher Mietnachlass von 0,16 Euro pro Quadratmeter je schlechterer Effizienzklasse. Die Kaufpreise für Büroimmobilien sinken im Schnitt um knapp 90 Euro pro Quadratmeter je schlechterer Effizienzklasse.

„Die Daten der Studie zeigen, dass ökologische Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche nicht nur eine notwendige Anpassung, sondern auch eine Chance darstellt“, betont Rüdiger Hornung, Managing Director und Partner bei Wüest Partner Deutschland. „Insbesondere für größere Bestandshalter bieten energetische Sanierungen erhebliche Potenziale für Mietsteigerungen. Auch die erzielten Preise für nachhaltige Immobilien sprechen für ein Umdenken in der Branche.“

Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Energieeffizienz als wertsteigernden Faktor auf dem Immobilienmarkt. Investitionen in nachhaltige Technologien und Sanierungen zahlen sich langfristig sowohl für Vermieter als auch für Investoren aus.

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