Zahlreiche Unternehmen kämpfen mit IT-Ausfällen. Ein Experte erklärt jetzt, wie man so etwas vermeiden kann.
Die Ursachen des Systemversagens
Am heutigen Freitag, den 19.7.2024, sorgte ein misslungenes Update des Sicherheitssoftware-Anbieters Crowdstrike für erhebliche Computerprobleme in zahlreichen Unternehmen, die jetzt mit umfangreichen IT-Ausfällen kämpfen. Der unerwartete Ausfall hat weitreichende Auswirkungen auf den Arbeitsalltag vieler Firmen und beleuchtet Schwachstellen in der Aktualisierung von Sicherheitssoftware.
Viele Nutzer begegnen derzeit einem frustrierenden Anblick: Ein blauer Bildschirm mit der Meldung „Auf dem Gerät ist ein Problem aufgetreten“ begrüßt sie beim Start ihrer Windows-Rechner. Ein Neustart, oft empfohlen, bringt jedoch häufig keine Lösung. Die Reaktionen in Foren wie Reddit spiegeln die allgemeine Verwirrung wider: „Die IT streikt“ und „Nichts geht“ sind nur einige der Beschwerden, die die weitreichende Natur des Problems verdeutlichen.
Die Ursache für das Chaos ist gefunden
Der Ursprung des Chaos liegt in einem fehlerhaften Update des „Falcon Sensors“ von Crowdstrike, einem führenden Anbieter von Cybersicherheitslösungen. Bei der Aktualisierung dieser Sicherheitssoftware trat ein Problem auf, das zu massiven Störungen auf vielen Firmen-PCs führte. Experten erklären, dass „bei der Aktualisierung des Falcon Sensors ein Fehler aufgetreten ist“. Die Folgen sind gravierend: Unternehmen in Deutschland, den USA und Großbritannien mussten ihren Betrieb erheblich einschränken oder vorübergehend einstellen.
So war der Flughafen Berlin gezwungen, den Betrieb während der Ferienzeit zu unterbrechen, und mehrere Kliniken in Norddeutschland sagten geplante Operationen ab. Warum nur Windows betroffen ist, erklärt der Cybersecurity-Experte Peter Stelzhammer gegenüber Medien: „Apple-Computer laufen mit MacOS, das sich grundlegend von Windows unterscheidet. Das gleiche gilt für den Falcon Sensor für MacOS.“ Diese Diskrepanz erklärt, warum Apple-Geräte von dem Update-Fehler verschont blieben.
Mangelhafte Tests und deren Folgen
Die Frage, wie es zu einem so großflächigen Problem kommen konnte, steht im Raum. Stelzhammer vermutet, dass „das Update nicht gründlich genug getestet wurde“, während andere Experten das fehlerhafte Vorgehen bei der Aktualisierung als „suboptimal“ bezeichnen. Normalerweise werden Updates in Wellen verteilt, um potenzielle Fehler frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Die Entscheidung, das Update auf einen Schlag auszurollen, könnte dabei eine entscheidende Rolle gespielt haben.
Crowdstrike-Chef George Kurtz bestätigte, dass es sich nicht um einen Cyberangriff handelt, sondern um einen Fehler bei der Software-Aktualisierung. Das Problem sei erkannt und behoben worden. Kunden werden nun aufgefordert, ein neues Update herunterzuladen. Dennoch bleibt das Problem, für viele Anwender bestehen, die sich mit Bluescreens und Zugriffsproblemen herumschlagen müssen.