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10.000 Jobs in Gefahr: Bauindustrie weiter in Abwärtsstrudel

10.000 Jobs oder mehr sollen in Gefahr sein, da die Bauindustrie ganz offenbar noch tiefer in der Krise steckt, als erwartet.

Baukrise in Deutschland: Jobverluste und düstere Aussichten

Die deutsche Bauindustrie steht vor einer beunruhigenden Entwicklung: Aufgrund der schwachen Konjunktur am Bau wird erwartet, dass 2024 der erste Beschäftigungsverlust in der Branche seit der Finanzkrise eintreten wird.

Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbands HDB, warnte vor einem drohenden Abbau von rund 10.000 Jobs, die in den nächsten Monaten in Gefahr sind, wenn die Krise der Bauindustrie weiter anhält.

Gründe für den Jobabbau: Einbruch im Wohnungsbau

Die schwache Nachfrage im Wohnungsbau ist der Hauptgrund für die befürchteten Jobverluste. Während andere Bereiche des Bausektors wie der Wirtschaftsbau und der öffentliche Bau noch relativ stabil sind, verzeichnet der Wohnungsbau einen dramatischen Umsatzrückgang von 12 Prozent. Dies stellt die Branche vor große Herausforderungen.

Mit rund 927.000 Beschäftigten im Jahr 2023 ist das Bauhauptgewerbe ein bedeutender Arbeitgeber in Deutschland. Der drohende Abbau von rund 10.000 Arbeitsplätzen wäre zwar nur ein geringer Prozentsatz, jedoch markiert er das Ende eines langen Zeitraums des Jobaufbaus in der Branche seit der Finanzkrise von 2008.

Ausblick: Fachkräftemangel trotz Krise

Die Aussichten für die Branche sind besorgniserregend, insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Bis 2030 könnten dem Bau rund 120.000 Fachkräfte fehlen. Trotz der aktuellen Krise ist es daher unerlässlich, weiterhin Fachkräfte einzustellen, um das Niveau zu halten und den steigenden Bedarf zu decken.

Auch der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) äußerte bereits pessimistische Prognosen, die einen Verlust von rund 30.000 Beschäftigten in diesem Jahr vorsehen. Vorwiegend im Wohnungsbau sind die Kapazitäten nicht ausgelastet, was zu einem weiteren Rückgang führen könnte.

Herausforderungen für den Wohnungsbau

Der Wohnungsbau in Deutschland wird durch gestiegene Zinsen und höhere Materialkosten beeinträchtigt. Schätzungen des Ifo-Instituts zufolge könnten 2024 nur 225.000 Wohnungen fertiggestellt werden, verglichen mit 270.000 im Vorjahr.

Die DZ Bank prognostiziert sogar einen weiteren Rückgang auf 200.000 Wohnungen bis 2025. Das entspricht nur der Hälfte der ursprünglich geplanten Zahl. Damit könnten sogar mehr als 10.000 Jobs in Gefahr sein, wenn man Bauindustrie und weitere Bausegmente zusammenfasst.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Wohnungsmangel in Städten bestehen und treibt die Mieten weiter nach oben. Dies stellt eine komplexe Problematik für den deutschen Wohnungsmarkt dar.

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