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Unternehmen am Limit: Baubranche fordert Hilfsmaßnahmen

Für viele Unternehmen in der Baubranche sind schwierige Zeiten angebrochen, sodass sie jetzt Hilfsmaßnahmen von der Politik einfordern.

Wohnungsbaukrise in Deutschland

Die Herausforderungen im Wohnungsbau sind komplex und erfordern nach Ansicht von Bau- und Wohnungsverbänden dringende Maßnahmen seitens der Regierung. Viele Unternehmen der Baubranche fordern ebenfalls ein breites Paket für Hilfsmaßnahmen ein. Dieses soll sowohl finanzielle Unterstützung als auch eine Reduzierung von Vorschriften umfassen und ist notwendig, um die Krise zu bewältigen.

Experten aus der Baubranche, Wohnungsunternehmen und Verbänden betonten kürzlich bei einer Landtagsanhörung in München einhellig die Notwendigkeit von mehr Finanzmitteln und einer Vereinfachung der Bauvorschriften. Die steigenden Zinsen und Baukosten der letzten Jahre haben zu einem Einbruch im Wohnungsbau geführt. Dies sorgte auch dafür, dass die Zielsetzung der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr um Längen verfehlt wurde.

Dringender Bedarf an Planungssicherheit und Flächen

Ein Hauptanliegen ist die Sicherstellung von ausreichenden Baugrundstücken. Andreas Eisele, Präsident des Landesverbands BFW Bayern, unterstreicht die katastrophalen Folgen von unvorhersehbaren politischen Kurswechseln und fordert mehr Planungssicherheit für die Branche. Die fränkische Architektin Lydia Haack warnt vor den Konsequenzen des aktuellen Planungsmangels: „Wenn wir nicht heute planen, wird morgen nicht gebaut.“

Ein weiterer Diskussionspunkt betrifft die Klima- und Energiesparvorschriften, bei denen der Landesverband bayerischer Bauinnungen (LBB) eine Rückkehr zum früheren Standard EH55 fordert. LBB-Präsident Wolfgang Schubert-Raab argumentiert, dass der aktuelle Standard EH40 zwar nur geringfügige Energieeinsparungen bringt, aber mit erheblich höheren Kosten verbunden ist.

Hoffnungsschimmer im Tiefbau

Trotz der düsteren Prognosen gibt es auch einige optimistische Stimmen, insbesondere im Bereich des Tiefbaus. Thomas Schmid, Hauptgeschäftsführer des bayerischen Bauindustrieverbands, verweist auf staatliche Infrastrukturprojekte als Hoffnungsträger für die Bauindustrie. Dennoch benötigen zahlreiche Unternehmen der Baubranche idealerweise sofortige Hilfsmaßnahmen vom Staat.

Die Wohnungsbaukrise erfordert eine umfassende und koordinierte Antwort von Regierung und Branchenakteuren. Nur durch eine Kombination aus finanzieller Unterstützung, Planungssicherheit und einer Reduzierung von Vorschriften kann die Branche wieder auf Kurs gebracht werden.

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